Eines der wesentlichen Wahlversprechen bei der Wahl in Österreich war die Abschaffung der Haftung der Kinder für die Pflegeheimkosten der Eltern. Rund 40.000 Familien sollen von der Abschaffung des Pflegeregresses profitieren. Welche Kosten dennoch auf Pflegebedürftige und Angehörige zeigt der folgende Artikel:
mobil.news.at/a/pflege-kosten-10060689
In Österreich gibt es keine Pflegeversicherung. Die Finanzierung erfolgt über Steuern vom Bund, den Ländern und den „Gästen“, die in Österreich mehr Rente als in Deutschland erhalten. Die Preise und die Leistungen sind von Bundesland zu Bundesland verschieden und liegen zwischen 74 € in Tirol und 238 € in Wien – im Durchschnitt bei 127 € ähnlich wie in Deutschland.
Die Österreicher können über die Grenze nach Ungarn ausweichen. Dort kann man schon für 1600 € im Altenheim unterkommen. Direkt an der Grenze wird es aber teurer.
Der wesentliche Unterschied zum deutschen System ist, daß in Österreich die Unterstützung zur Pflege aus Steuern vom Bund, den Ländern und Gemeinden bezahlt wird.
Die Lohnsteuer ist in Österreich ähnlich hoch wie in Deutschland. Es fließt aber offensichtlich mehr Geld in den Sozialhaushalt.
Das Gesundheitssystem in Österreich ist ähnlich komplex wie das System in Deutschland. Für Normalbürger ist es unmöglich, die vielen Regelungen für ärztliche Versorgung, ambulante und stationäre Versorgung sowie Kosten und Hilfen zu durchschauen. Man hat deshalb „Lotsen“ ähnlich den Case Managern in angelsächsischen Ländern eingeführt. Auch in Deutschland gibt es bereits Lotsen und Vereine, die nur zum Teil selbstlose Hilfe anbieten. Die Lotsen in Australien und Canada kontrollieren auch den Zugang zu hochwertigen medizinischen Diensten. Sie sind ein wesentliches Element der Kostenkontrolle. In Deutschland nehmen die Krankenkassen diese Rolle teilweise ein.
Der Unwillen der Patienten entlädt sich bei den Lotsen und die Ärzte müssen nicht mehr erklären, warum der Patient keine teurere Behandlung erhält.