Die Empörung der deutschen Bürger ist groß. Volksmeinung: die Deutschen Politiker haben sich von Donald Trump über den Tisch ziehen lassen. Beim Export von Gütern von Deutschland nach USA wird in USA 15% Zoll fällig. Beim Import von Gütern aus USA in die EU ist der EU Zoll 0%. (Stand September 2025). Hat der große Dealmaker damit gegen Deutschland gewonnen?

Wie in vielen Fällen ist die Lage komplizierter als man (speziell Donald) denkt. Neben den Zöllen gibts es noch Steuern!
Zölleinnahmen gehen an den Staat oder die supranationale Organisation, die sie erhebt. Innerhalb der Europäischen Union (EU) fließt die Mehrheit der Zolleinnahmen in den EU-Haushalt, der durch die Mitgliedstaaten verwaltet wird. Die EU Staaten haben deshalb kein Interesse die Zölle zu erhöhen.
In anderen Ländern wie den USA fließen die Zölle direkt in die Staatskasse des jeweiligen Landes, beispielsweise in das Finanzministerium. Das ist der Grund warum Donald Trump sich so für Zölle begeistert. Da ist keine Kontrolle durch die Parlamente vorgesehen.

Einnahmen Deutschlands aus Import
Die Zollbehörde ist in Deutschland nicht nur für die Erhebung der Zölle sondern auch der Einführumsatzsteuern und der Verbrauchssteuern (MWST) bei Importen zuständig. Jahr für Jahr sind das etwa die Hälfte der dem Bund zufließenden Steuern. Im Jahr 2024 waren das rund 150 Milliarden Euro
Aufteilung der Einnahmen aus Importen (2023)
- Einfuhrumsatzsteuer: Rund 78,8 Milliarden Euro
- Verbrauchsteuern: 62,4 Milliarden Euro
- Zölle: 5,7 Milliarden Euro (gingen an die EU)
Basis Zoll USA für Importe aus EU
Die USA erheben auf importierte Waren Zölle, die sich nach dem jeweiligen Produkt und dessen Ursprungsland richten. Es gibt auch Freizonen, die von Unternehmen genutzt werden können, um Zölle zu reduzieren oder zu vermeiden. Für bestimmte Waren, wie z.B. Stahl und Aluminium, gelten besondere Zollsätze und Quoten. Für Importe aus der EU in die USA gibt es eine Vereinbarung, die einen Basiszollsatz von 15% für viele Güter vorsieht, mit Ausnahmen für bestimmte Branchen und Produkte. Details Zölle USA)
Beispiel Volkswagen
Yes, the US currently imposes a blanket 25% tariff on imported vehicles, on top of any other existing tariffs, which applies to most Volkswagen vehicles imported into the US. Volkswagen and Audi are addressing this by adding a transparent „Added Import Fee“ to the window stickers and invoices of affected models, directly showing consumers the impact of the tariff. The specific amount of the „Added Import Fee“ for a VW model has not been determined yet and will depend on where the vehicle was manufactured and its parts.
Umsatzsteuer USA
Gegenüber der deutschen Umsatzsteuer gewinnt sie eigentlich noch an Komplexität, denn ein einheitlicher Satz, der flächendeckend für alle 50 Bundesstaaten gilt, existiert in den USA nicht: Auf Ebene des Bundesstaates sind es in Kalifornien derzeit beispielsweise 7,25 Prozent.In Colorado hingegen nur 2,9 Prozent
Mehrwertsteuer bei Einfuhr in EU – Beispiel
Mehrwertsteuer bei Ausfuhr aus der EU
Wenn Sie Waren aus Deutschland in ein Drittland exportieren, können Sie diese als Ausfuhrlieferungen steuerfrei abrechnen – hierbei muss nicht zwischen Verkauf an Unternehmen und Privatpersonen unterschieden werden. Es gilt also für alle Exporte in ein Drittland eine Befreiung von der Mehrwertsteuer. (Keine Änderung)
Verblüffend – bei US Zöllen von 20% wären die Handelsschranken zwischen USA und Deutschland ähnlich hoch.
Ärgerlich für den Deutschen Finanzminister wäre eine Erhöhung des EU Zolls für Einfuhren aus USA (reciprocal tariffs). Die Deutschen Bürger müssten dann mehr bezahlen und die Zollbehörde müsste dann mehr Geld a die EU senden.
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