Bei der üblichen Klage, dass in Deutschland die Steuern viel zu hoch sind, wird peinlich vermieden, auf die Erbschaftssteuer in USA einzugehen. Bei großen Vermögen sind 45% Erbschaftssteuer fällig. Das US Steuersystem ist eigentlich ganz vernünftig. Es nimmt tendenziell denen, die das Geld verdient haben zu Lebzeiten nicht allzu viel weg, holt sich dann aber einen Großteil des Vermögens, bevor die Erben sich das Geld aufteilen. Nach deutschem Recht könnte Bill Gates seinen Wohnsitz und sein Vermögen ähnlich wie z.B. Herr Würth in ein (Erbschafts-) Steuerparadies verlegen und dem US Staat Milliarden Steuer vorenthalten. Die USA haben diesem Trick aber einen Riegel vorgeschoben. Verlegt ein Unternehmer seinen Wohnsitz ins Ausland, so ist er nach wie vor in USA steuerpflichtig. Nimmt er er eine andere Staatsangehörigkeit an, so wird das als Verkauf seines USA Besitzes gewertet und noch höher besteuert als bei der Erbschaft. Deshalb bleibt Bill Gates lieber im Land und vermacht einen Großteil seines Vermögens ähnlich wie andere Amerikaner seinen Stiftungen. Zumindest kann dann er und nicht ein paar Politiker entscheiden, was mit seinem Geld gemacht wird.
Es ist wohl selbstverständlich, dass gierige Superreiche, das Erbschaftssteuergesetz mit einer Vielzahl von Lobbyisten, bekämpfen. In einem Bundesstaat haben sie einen Teilerfolg errungen. Man hat die anstehende Verlängerung des Gesetzes im Parlament mit Tricks verzögert, sodass im Jahr 2010 keine Erbschaftssteuer fällig wird. Jetzt haben viele ältere Milliardäre Angst vor ihren Erben, die den Erblasser zu gerne im Jahr 2010 zu Grabe tragen würden.