Meßzahlen für das Wohlergehen eines Landes sind immer mit Vorsicht zu genießen. Das Wirtschaftswachstum wird meist durch den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gemesssen. Im Moment wird von der Regierung der sensationelle Anstieg des BIP in 2010 von 2397 Milliarden in 2009 auf 2483 Mlliarden in 2010 also um 3.6 % als herausragender Erfolg der schwarz-gelben Regierung gefeiert. Dabei wird der Abfall des BIP um 4.6 % im Jahre 2008 schon gerne verschwiegen und und natürlich der Finanzkrise und den Bankern angelastet. Schaut man näher hin, so wird das Wirtschaftswachstum allein durch die Neuverschuldung von 88.6 Milliarden des Bundes, der Länder und Gemeinden verursacht. Real ist die Wirtschaft also gar nicht gewachsen! Dies ist nicht etwa eine Ausnahme im Jahr 2010 sondern kann auch schon in den Jahren vorher beobachtet werden und entspricht auch dem Gefühl der Bürger, die nicht das Gefühl haben, daß sich ihre finanzielle Situation von Jahr zu Jahr verbessert.
Wesentlich aussagekräftiger als das BIP ist eigentlich BIP/Kopf. Da stellt man dann mit Überraschung fest, dass die Bürger des „vorbildlichen“ Deutschlands nur auf Platz 16 stehen. Das von Herrn Sarkozy doch so schlecht regierte Frankreich steht auf Platz 15 und Irland, das wir kräftig mit unserem Geld unterstützen steht gar auf Platz 6. Damit versteht man auch, warum die Iren so locker leben können, während die Deutschen malochen und eigentlich wenig vom erwirtschafteten Mehrwert profitieren. Deutsche haben mit 78,4 Jahren auch eine etwas geringere Lebenserwartung als Franzosen (79,3 Jahre). Zumindest sorgt der höhere Alkoholkonsum der Iren für eine geringere Lebenserwartung von 77,4 Jahren (aber lustiger).
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