Gestern beim Besuch einen Verwandten in einer Reha Klink fielen die Schilder an den Ärztebehandlungsräumen auf. Auf keinem der acht Schilder stand ein deutscher Name. Die Ärzte kamen offensichtlich vorwiegend aus Rumänien und Polen – auch ein Grieche schien dabei zu sein. Ähnlich wie neulich bei einer CT Aufnahme in einem „CT Service Center“. Der verantwortliche Arzt sprach nur sehr gebrochen deutsch und hatte größere Zahnlücken. Von seinem ersten Gehalt in Deutschland wollte er sich schneidige Implantate machen lassen, damit er genauso gewinnbringend lächeln kann wie seine deutschen Kollegen. In vielen Krankenhäusern auf dem Land findet man nur noch wenige Ärzte und qualifizierte Schwestern, die noch gut deutsch sprechen.
Heimlich still und leise hat die Gesundheitsindustrie ausländischen Fachkräften Tür und Tor geöffnet. Man kann damit einen kleinen Vorgeschmack bekommen, was in vielen Branchen in Deutschland nach dem 1. Mai 2011 passieren wird. Da Ärzte im ehemaligen Ostblock heute offiziell nur ca 600 € im Monat verdienen und viele deutsche Ärzte die Nacht- und Wochenenddienste scheuen oder gar nur wenige Stunden in der Woche arbeiten wollen, sind Jobs in deutschen Kliniken und Praxen für die Ärzte in Ungarn, Slowakei, Tschechien, Polen, Litauen, Lettland und Estland sehr attraktiv. Findige deutsche Ärzte betreiben inzwischen locker bis zu 5 Praxen, für die sie ausländische Ärzte beschäftigen. Findige Zeitarbeitunternehmen bieten den Kliniken Ärzte aus dem Osten im Zehnerpack an und liefern bei Bedarf auch die nötigen Krankenschwestern mit. Ältere Bundesbürger sollten also rechtzeitig Rumänisch (wer Französisch kann tut sich da nicht so schwer) oder Polnisch lernen, damit sie in Zukunft mit Ärzten und Pflegekräften noch über ihre Leiden reden können.
Wer glaubt, dass mit billigeren Arbeitskräften die Kosten im Krankheitswesen und damit die Kassenbeiträge sinken, wird sich täuschen. Die Gewinne werden von den „selbstlosen“ deutschen Ärzten und den Betriebsgesellschaften der Kliniken abgeschöpft. Zdrowie!