Immer wieder kommen auch in Deutschland Forderungen auf, auch Lehrer nach Leistung zu bezahlen. Das Problem ist aber dabei, wie denn die Leistung eines Lehrers gemessen wird. Soll der Lehrer belohnt werden, der die schwachen Schüler fördert oder der Lehrer dessen Schüler Spitzenleistungen erbringen. Oft genügt es auch sich mit dem Vorgesetzten oder dem Kulturministerium besonders gut zu stellen. Wohl alle Eltern und Schüler kennen Lehrer in der Schule, die sich das Leben durch Vergeben guter Noten leicht machen. Andere Lehrer, die versuchen den Standard der Schule zu erhalten oder gar zu erhöhen, sind häufig auch bei ihren Vorgesetzten und den Kultusministerien nicht sehr beliebt. Einige Bundesländer versuchen ihre Statistiken zu schönen, indem sie die Leistungsanforderungen erniedrigen. Das ist dann Schummelei auf höchstem Niveau.
In den USA ist es durchaus üblich, dass Lehrer nach Leistung bezahlt werden. Rektoren bekommen häufig mehrere 100 000 Dollar Jahresgehalt, wenn es ihnen gelingt, besonders viel Geld von der Bundesregierung zu erhalten, indem sie z.B. an ihren Schulen schwache Schüler gemäß dem Programm No child left behind besonders gut fördern. Das geht dann soweit, dass Prüfungsarbeiten in Atlanta von karriereorientierten Lehrern mit Wissen der Rektorin gefälscht wurden, um die strengen Kriterien der US Bundesregierung zu erfüllen. Die Rektorin ließ sich dann wie in USA üblich auch feiern, wie erfolgreich sie ihre Schule managed. Das war natürlich mit satten Gehaltserhöhungen verbunden. Der Krug geht auch heute nur so lange zum Brunnen bis er im Internet bricht. Diese Erkenntnis sollten sich die Bildungspolitiker in Deutschland zu Nutze machen, bevor sie die Standards von der Grundschule bis zur Universität (mit Dissertation) weiter reduzieren und Mauscheleien zur Verbesserung der Test- und Prüfungsergebnisse dulden.