Im Moment sind Weltuntergangsszenarien in der Presselandschaft sehr beliebt. Wenn man mit einem Thema außer Schulden und Finanzkrise noch Gehör finden will, muss man schon dick auftragen. Einen schönen Beitrag zur Klimahysterie findet man in der neuesten Ausgabe der ZEIT. Neben durchaus sachlichen Informationen daß z.B. das Schmelzen des Eises in der Arktis nicht zum Anstieg der Meeresspiegel beiträgt (das weiß jeder der in Physik beim Schmelzen von Eisbrocken in Wasser zugesehen hat) oder daß durch die Klimaerwärmung der letzten hundert Jahre die Pegel an der deutschen Küste um 20 cm gestiegen sind (ein ähnlicher Anstieg wird auch im nächsten Jahrhundert erwartet) findet man zwei Horroszenarien aus Ostfriesland.
Im ersten Beispiel beklagt sich eine Truthahnzüchterin, die in Ställen 330 000 Puten züchtet (in Worten dreihundertdreißigtausend), daß ihre Puten an Tagen mit mehr als 25° Celsius in den ungedämmten Ställen keine Luft mehr bekommen und sie mit Gebläsen kühlem müsste, die natürlich wiederum viel Energie verbrauchen und was noch mehr schmerzt, ihr Geld kostet. Der Dame kann sicher durch konsequente Anwendung des Tierschutzgesetzes geholfen werden. Eventuell kommt auch eine Umstellung des Betriebs auf Menschenhaltung in Strandkörben an der Nordseeküste bei den zu erwartenden höheren Temperaturen in Frage.
Daneben gibt es noch den Bio Bauern Heiko, der sich beklagt, dass jetzt, verursacht durch den Klimawandel im Frühjahr und Sommer der Wind häufig über die kahlen Felder (die Knicks hat man ja schon lämgst gerodet) pfeift und die Erde austrocknet. Da wächst dann das moderne Getreide nicht mehr richtig. Heiko hat die Lösung des Problems selbst gefunden. Er baut wieder die Roggensorte vom Großvater an, die gegen Trockenheit weniger empfindlich ist. Es ist zu vermuten, dass der Großvater bereits weiter reichende Kenntnisse des Wetters in der norddeutschen Tiefebene hatte als die modernen Ökonomen. Aber Heiko kann sich trösten. Das dem IPCC nahestehende Institut für Klimafolgenabschätzung in Potsdam PIK hat in einer aufwändigen Studie festgestellt, dass bei einer Erhöhung der mittleren Temperauren in Ostfriesland der Roggen aber auch die Kiefern im Wald besser wachsen werden als heute. Das hätte wohl jeder Bauer auch ohne aufwändige Forschung sagen können.
Nun kann man diese Beiträge als skurile Beiträge zur Klimadiskussion ansehen. Leider sind solche Beiträge aber typisch für den herrschenden Medienzeitgeist und schaden der Sache. Für schonenden Umgang mit den Resourcen auf unserer Welt sollte man mit Tatsachen werben und nicht auf Hysterie vertrauen, die letzendlich nur zu Unglaubwürdigkeit führt.
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