Gerne verweisen unsere Politiker auf die Bedeutung des Exports für die deutsche Wirtschaft, insbesondere für die Arbeitsplätze. In 2011 erreichte der Export eine neue Rekordmarke von 1060 Milliarden €. In der Realität relativiert sich diese Erfolgsstory sehr schnell. Inzwischen werden in Deutschland viele Zwischenprodukte z.B. in der Automobilindustrie aus dem Ausland importiert. Typisch steigt mit dem Export auch der Import (zur Zeit sogar stärker als der Export). Der Außenhandelsüberschuss bleibt seit Jahren etwa bei 100 Milliarden €. Bezieht man dies auf die Zahl der Einwohner, dann ist Deutschland mitnichten Weltmeister. Macht nichts – wir sind ja auch gefühlter Fußball Weltmeister. Viele Importe werden in der Statistik überhaupt nicht erfasst z.B. die Dienstleistungen im Web von Google, Facebook und auch von WordPress, dessen Server sie gerade beim Lesen nutzen.
Typisch für den Export ist. dass auch sehr viel Kapital mit den Gütern exportiert wird. Aus China kann man z.B. keine Gewinne ausführen – man muss den größten Teil der Gewinne im Land investieren. Damit werden Arbeitsplätze in China finanziert. Dazu kommt, dass die Zahlungen für die Exporte nicht nach Deutschland gehen. Allein die Deutsche Bundesbank hat 511 Milliarden € Außenstände bei anderen Ländern. Wir haben also etwa 5 Jahre umsonst exportiert! Kein Wunder, dass in Deutschland weder die Einkommen der Beschäftigten noch die Zahl der qualifizierten Vollzeitarbeitsplätze wächst. In der nächsten Stufe der Fiskalunion der EU wollen wir sogar den Ländern Geld überweisen, dass sie unsere Exportprodukte kaufen können, an denen wir eigentlich nichts verdienen.
Nun sind falsche Statistiken nicht weiter schlimm, wenn sie nicht wie in Deutschland zu völlig falschen Schlüssen bei den Politikern und bei der Bevölkerung führen, dann wird es gefährliche Volksverdummung..
Zum Nachdenken: Exportweltmeister Tricks und Täuschungen