Obwohl die Finanz- und Strukturkrise in der EU heute wohl das Problem ist, dass die Wähler in ziemlich naher Zukunft in vielen Lebensbereichen trifft oder noch treffen wird, gibt es im öffentlich-rechtlichen Medien keine sachlichen Sendungen, die über die Zusammenhänge in der Finanzwirtschaft auf vernünftigem Niveau aufklären. In den immer wiederkehrenden Talkshows werden unzählige Stunden Sendezeit von den üblichen Laberern bestritten ohne dass Hintergründe auf vernünftigem Niveau erklärt werden. Auch Frau Merkel beteiligt sich mehr am Werfen von Nebelkerzen als an Erklärungen. Typisch ist für Frau Merkel, dass sie Auftritten im Fernsehen oder im Bundestag zur Seite oder nach unten auf ihr Manuskript schaut, wenn sie schwindelt oder vom Gesagten nicht selbst überzeugt ist. Körpersprache ist oft ehrlicher als Worte! (Mal selbst reinschauen!)
ARTE hat nun versucht in der Sendung ARTE Sendung Staatsgeheimnis Bankenrettung (Achtung Mediengesetz Irsinn – diese Sendung kann man nur 7 Tage im Netz ansehen!) einen fachlich fundierten Beitrag zu leisten. Der Autor versucht zumindest das Geheimnis des Geldflusses zwischen den Banken in Irland und Spanien und den Banken und Finanzorganisationen in Deutschland und Frankreich zu lüften. Dabei wird aber vergessen, dass der größte Teil der geliehenen Gelder nicht bei den Banken geblieben ist sondern vorwiegend in sinnlose Bauten und Infrastruktur versenkt wurde. Man sieht das z.B. in einer Szene in der ein spanischer Hochgeschwindigkeitszug an Bauruinen in einer Ödnis vorbeirauscht. Das viele Geld ist nämlich nicht nur zu den Banken geflossen sondern auch zu Grundstückspekulanten, Maklern, Baunternehmern und Beschäftigten in der Bauindustrie. Das Geld wurde mit vollen Händen ausgegeben. Auch viele kleine Leute haben von dem Geldfluss profitiert. Aber auch viele deutsche Firmen und deren Mitarbeiter haben beim Boom in Spanien mitkassiert. Die unwirtschaftlichen spanischen Hochgeschwindigkeitszüge wurden für Milliarden von Siemens geliefert. Auch die deutschen Baufirmen und Baulieferanten haben in Spanien prächtig verdient und geliehenes Geld kassiert auch wenn die Spanier ihre Target 2 Salden nicht ausgeglichen haben (dafür musste man früher Gold hergeben!).
Geradezu grotesk wird die Argumentation des Autors Harald Schumann (Tagesspiegel) wenn er irische Bürger zu Wort kommen läßt, die behaupten, dass sie die EU gerettet hätten, da sie ja ihre Schulden zurück gezahlt haben. Dabei wurden überhaupt keine Schulden in die anderen EU Länder zurücküberwiesen. Man hat nur einen Pro Forma Transfer von Geld, das man von der EZB geliehen bekam, an die Gläubiger Banken durchgeführt. Anschließend wurden Irlands Zinszahlungen für 25 Jahre von der EZB ausgesetzt. Das ist doch ein recht schöne Belohnung für das Verprassen von Geldern. Nun wollen alle anderen Länder natürlich auch ihre Schulden auf irische Art los werden. Verblüfft stellen die Iren aber fest, dass es ihnen selbst nach dem Erlass der Schulden nicht so gut geht wie früher, da jetzt kein Geld mehr von außen fließt.
Richtig ist, dass die EZB mit diesem Trick das „System“ der Banken vor allem in Deutschland und Frankreich (aber auch die Kreditausfallversicherungen in USA) zumindest kurzfristig gerettet hat. Frisch gedrucktes Geld heilt so manche Wunde.
Ähnlich kurz springt der Bericht auch, wenn nur gezeigt wird, dass die irischen Rückzahlungen vor allem an Banken und Finanzinstitutionen in Deutschland gehen. Natürlich kassieren die Banken einen Teil des Geldes (Gebühren, Boni. Zinsgewinne) der größte Teil des Geldes versickert aber in der deutschen Finanzindustrie. Es wäre nun sehr interessant zu wissen, welcher Anteil des Geldes tatsächlich bei den Bürgern landet (Zinsen, Lebensversicherungen usw) und welcher Anteil bei Spekulanten und „Finanzdienstleistern“ hängen bleibt.
Die entscheidende Frage „Wo fließt das Geld hin?“ wurde in der Sendung von ARTE nicht beantwortet. Trotzdem hebt sich die Sendung vom „Komödienstadel“ Niveau von ARD und ZDF wohltuend ab und regt zu weiterem Nachdenken und Nachforschen an.
Klaus Stöppler 61381 Friedrichsdorf/Taunus Cheshamer Str. 51 A Tel. : 06172-688521 Sehr geehrte Damen und Herren, in Ihren Artikeln kann ich die Umlaute nur zerstückelt lesen bzw. erraten. Liegt der Grund bei mir oder in meinem System, oder bei Ihnen? Für eine Hilfestellung, die mir die Lektüre erleichtert wäre ich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen Klaus Stöppler
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