Auch im Web gibt es Anstand. Allerdings verdirbt die Gier nach Werbeeinnahmen die Sitten. Bei Büchern und Zeitungen (Beispiel FAZ) und auch bei Blogs gibt es einen Herausgeber, der für Inhalt und Kommentare verantwortlich ist. Bei einem seriösen Anbieter werden Kommentare geprüft und nur dann freigegeben, wenn sie formalen und inhaltlichen Kriterien genügen. Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung von Hass- und Schmutzkommentaren auf fremden Webseiten z.B. bei Twitter oder Facebook.
Natürlich macht die Prüfung von Kommentaren Arbeit. Besonders die vielen automatisch erzeugten Fake-Kommentare lassen sich händisch nicht sinnvoll handhaben. Dafür haben moderne Blog Plattformen wie z.B. das hier verwendete WORDPRESS automatische Filter, die solche Kommentare automatisch aussortieren. Aus Erfahrung sind bei seriösen Artikeln auch die Kommentare meist seriös und produktiv. Es kommt allerdings vor, daß eine Website gezielt angegriffen wird. Sperrt man für einige Zeit aber alle Kommentare werden diese Angriffe aber schnell eingestellt. Dieser Blog musste z.B. in mehreren Jahren erst zweimal für eine Woche gesperrt werden. Allerdings haben seriöse Blogs nicht Tausende (meist automatisch) erzeugte Einträge und „Likes“, die Akzeptanz und Streuung vortäuschen.
Das Business Modell von Plattformen wie Facebook und Twitter (aber auch Spiegel) basiert auf Werbung. Deshalb ist fast jedes Mittel recht mit dem Aufmerksamkeit erzeugt werden kann. Die Empörung über ausfallende und unwahre Geschichten und Kommentare ist Teil des Geschäftsmodells. Maßnahmen gegen diese verheerende Entwicklung könnten sein:
- Massive Strafen für unverlangtes Zusenden von Werbung an Endkunden (Mein Briefkasten gehört mir)
- Auskunftsrecht von Verbrauchern über gespeicherte Profile und deren Nutzung
- Tagging für Kommentare in offenen Systemen x Falsch x Beleidigend x Sperren
- Verbot für alle amtlichen Stellen beworbene Plattformen zu nutzen
- Steuer für Werbeplattformen im Web
- Gebot für alle Plattformen werbefreie Angebote gegen faire Gebühren anzubieten
- „Platzverweise“ für Störer z.B. duch Ethik-Ombudsmann (Klage gegen Entscheidung vor Gericht muss möglich sein).
- Schnellsperre für Betroffene
Selbstverständlich sollte sein, daß man sich selbst im Internet bewußter bewegt als in der privaten Kommunikation.
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