
Glasfaser Leerrohr
Paul Krugman ist einer der wenigen Ökonomen, der sich traut gegen den Mainstream zu schwimmen. In einer neuen Kolumne kritisiert er den deutschen Sparzwang. In guter pietistischer Tradition haben die Deutschen bisher schwer gearbeitet aber anders als die Pietisten die Früchte ihrer Arbeit an Nassauer verschenkt. Dabei wurde ein immenses Defizit im Außenhandel angehäuft und viel Geld in andere EU Länder geschaufelt. Die Deutschen haben sich als Schenker groß und bedeutend in der Welt gefühlt. Nun stellt man mit Erstaunen fest, daß die Beschenkten nicht dankbar sind und sogar aufsässig werden. Schon unsere Großmutter wußte „Bevor du etwas Gutes tust überlege es dreimal.“
Mit Entsetzen stellt man nun fest, daß man Jahrzehnte zu wenig in die Infrastruktur und Innovationen investiert hat. Dabei hätte man in Ostdeutschland genug Möglichkeiten für sinnvolle Investitionen gehabt. Lothar Späth hat das in Jena mit einer Investition von 3 Milliarden eindrucksvoll gezeigt. Das Gegenbeispiel kann man in Stuttgart besichtigen. GrünSchwarz haben hier 12 Milliarden € in ein Bahnhofloch versenkt. Den Niedergang der Bildung und der Forschung nimmt man dafür stoisch im Ländle hin.
Das politische System ist offensichtlich zu dumm zu investieren. Es ist richtig, daß man sich per Gesetz zu einer Schuldengrenze von 2% verurteilt hat obwohl man mit Aufnahme von Staatsschulden sogar Geld verdienen kann. Eine solche Schuldengrenze macht nur Sinn wenn man verhindern will, daß das Geld für Wahlgeschenke verpulvert wird. Offensichtlich haben die Politiker Angst vor ihrer eigenen Gesinnung. Eigentlich hat man genügend sinnvolle Vorschläge für Investitionen. Man kann sich aber nicht über Prioritäten einigen.
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