Josef Ackermann, der Chef der Deutschen Bank, wird in Deutschland gerne als Symbol für Raffgier aber auch von vielen Politikern als genialer Wirtschaftslenker angesehen, weil er eine Eigenkapitalrendite von 25 % anstrebt (aber nicht immer schafft), während Otto Normalverbraucher für sein Geld auf der Bank oder für seine Lebensversicherung kaum auf 3% kommt. Man glaubt auch, dass solche hohen Renditen nur in der Privatwirtschaft von tüchtigen Managern erwirtschaftet werden können, die dafür auch Gehälter in der Größenordnung von Fussballstars erhalten müssen. Dabei macht Herr Ackermann einen recht lausigen Job wenn man seine Ergebnisse z.B. mit denen eines Betriebs des Landes Baden-Württemberg vergleicht. Der Betrieb erwirtschaftet verlässlich seit mehreren Jahrzehnten über 400 Millionen € Gewinn. Die Eigenkapitalrendite (bei 21 Mio € Eigenkapital ) ist über viele Jahre hinweg 2000 % (in Worten zweitausend). Die Topmanager sind ehemalige Politiker, die diesen Job als Pfründe vom Landtag erhalten haben und Gehälter zwischen 100000 und 300000 € beziehen, nie eine Wirtschaftshochschule besucht und auch keine praktische Erfahrung aus der Wirtschaft haben. Es ist also keine Kunst eine hohe Eigenkapitalrendite zu erzielen gemäß der Regel „die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln.“
Der Schlüssel zum Erfolg dieses Betriebs ist das geschäftliche und politische Umfeld. Die Staatliche Toto-Lotto Gmbh Baden-Württemberg hat nämlich das Monopol auf die Toto und Lotto Wetten in Baden-Württemberg und damit das Monpol, den Bürgern Geld abzuknüpfen, ohne einen vernünftigen Gegenwert dafür zu liefern. Aber Bürger, bei denen die Wahrscheinlichkeitsrechnung mangels Mathe Lehrern in der Schule ausfiel, sind offensichtlich bereit für die Illusion des Reichtums ohne Arbeit kräftig zu bezahlen. Mit einem Monopol können die dümmsten Bauern auch kleine Kartoffeln mit hohen Gewinnen verkaufen.Typisch ist, dass solche Monopole kriminelle Elemente magisch anziehen. Die Einnahmen der Toto/Lotto Gesellschaft gehen im Moment zurück, da vor allem die Internet Wettbüros das Monopol unterlaufen und höhere Erfolgsquoten versprechen.
Eine Banklizenz (Bert Brecht: Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?) begründete schon immer eine Monopolstellung und wurde schon immer mit Neid betrachtet. Die deutsche Finanzkrise in den Gründerjahren (1873 in den USA durch Bankenderegulierung und Immobilienspekulation ausgelöst!!!) wurde ganz wesentlich dadurch verursacht, dass man jedem deutschen Schwindler eine Banklizenz gab, um das Monopol der damals vorwiegend jüdischen Banken zu brechen. Nachzulesen in dem heute wieder aktuellen Buch von Ferrari Zumbini: Die Wurzeln des Bösen. Wirklich geholfen haben dagegen den Menschen, die Gründung von genossenschaftlichen Handels- und Banken z.B. durch Raiffeisen , denen es wirklich gelang die existierenden Handels- und Bankenmonopole zu brechen. Für einen typischen deutschen Bürger sind bis heute die Angebote der Raiffeisenbanken und Sparkassen völlig ausreichend. Dieser Bereich ist auch hinreichend und zufriedenstellend geregelt. Eigentlich muss man nur die Beteiligung an Großbanken wie z.B. den politisch gesteuerten Landesbanken verbieten.
Ganz wesentlich leben aber die Großbanken auch heute von den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Monopolstellungen, die sie mit vielen Lobbyisten, eingekauften ehemaligen Politikern und Parteispenden geschickt verteidigen und ausbauen. Die Gewinne werden dort vorwiegend nicht aus marginalen Zinsdifferenzen gemacht (Spruch des damaligen Chefs der Deutschen Bank „Ich möchte keine Kunden mehr sehen.“!), sondern aus Gebühren für oft unsinnige Transaktionen. Wie beim Toto/Lotto braucht man aber ein paar Dumme, die laufend Geld in das System einfüttern. Große Summen gibt es da nur beim Staat (wenn die Schulden täglich umgeschichtet werden) und bei Versicherungen, deren Geld man solange verschiebt bis es durch die Gebühren aufgezehrt ist. Man muss nicht unbedingt eine Madoff Pleite hinlegen, um das Geld der Kunden versickern zu lassen. Eine wirksame Bekämpfung dieser Machenschaften erreicht man nicht durch Steuern oder Regulierung sondern ganz einfach dadurch, dass man das Bankenspiel nicht mehr mitmacht und kein neues Geld in das System gibt.
Wer weiß was: Wieviel Gebühren werden jährlich für die kontinuierliche Umschuldung der Staatsschuden bezahlt?
Die Firma Toto/Lotto wäre sofort Pleite, sobald die Kunden vernünftig handeln würden. Ähnlich ist es auch bei den Banken, die aber aus gutem Grund auf die Politiker als Hauptkunden und Regulierer setzen. Freie Abgeordnete müssen bei dem Spiel nicht unbedingt mitmachen.
Wer weiß was: Große Teile des Gewinns der Toto/Lotto Gesellschaft gehen an den Wettmittelfonds des Landes Baden-Württemberg. Das waren 2009/2010 126,46 Mio. Insgesamt wurden für das Land 368 Mio € eingenommen, davon 159 Mio € als Lottersiesteuer und 209 Mio € an Zweckerträgen. Wo gehen die fehlenden 85 Mio € hin ?
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Aber sicher doch. Nur mit einem Monopol kann man solche Gewinne erzielen. Interessant ist auch, dass der Gewinn von Toto-Lotto nicht in den normalen Landeshaushalt kommt sondern nach Fürstenart für Sport, Kunst und wohltätige Zwecke ausgegeben wird. Da können sich Minister und Abgeordnete als Wohltäter pofilieren.
Ist das Unternehmen, dass 4000% Eigenkapitalrendite erwirtschaftet die oben genannte
Totto-Lotto GmbH ?