In USA und Australien werden alle Abgeordneten ähnlich wie in England direkt gewählt. Jahrzehntelang haben sich jeweils sich die zwei großen Parteien die Sitze aufgeteilt. Dies hat eine Kaste von Politikern herangezogen, die nur auf die Wiederwahl durch ihre Parteikollegen aus sind und sich wenig um die Sorgen und Wünsche der Bürger kümmern. Das hat zu einer allgemeinen Politikverdrossenheit geführt. In Deutschland gibt es zwar ein Mehrparteiensystem in vielen Gegenden hat aber nur der Kandidat einer Partei eine Chance direkt gewählt zu werden. Die sicheren Listenplätze werden parteiintern ausgeklüngelt.
In USA und Australien gibt es aber nun zunehmend unabhängige Politiker, die keiner Partei angehören und mit ihrer Persönlichkeit und ihren persönlichen Meinungen kandidieren. Langsam beginnen die Wähler auch ihre Unzufriedenheit mit der etablierten Politikerkaste an der Wahlurne durch Wahl eines unabhängigen Kandidaten auszudrücken. In Australien werden so wahrscheinlich bei der nächsten Wahl einige wenige unabhängige Kandidaten entscheidend für die Regierungsbildung und auch für die strategische Entwicklung des Landes sein.
Aktueller Stand der Wahlen in Australien – es sieht so aus, dass die bisher gewählten 4 unabhängigen Abgeordneten entscheidend für die Regierungsbildung und die Ausrichtung der zukünftigen Politik sein werden.
Man kann nur hoffen, dass sich in Deutschland ähnliche Tendenzen durchsetzen, um der unerträglichen Schacherei um Macht und Posten in den Parteien ein Ende zu bereiten und wieder sachliche Arbeit mit Einbindung der Bevölkerung in den Parlamenten möglich zu machen. Die Wahl einer kleinen Partei in Deutschland sind keine wirklich attraktive Alternative, weil die kleinen Parteien oft sehr seltsame oder eng begrenzte Interessen vetreten und sich nicht für das Allgemeinwohl und transparente Entscheidungsprozesse verpflichtet fühlen.