Bei der CDU Regionalversammlung in Heilbronn schwadronierte Herr Mappus vor den versammelten CDUlern, dass Baden-Württemberg heute eine verarmte Region wäre, wenn Leute wie Gottlieb Daimler damals durch Bürgerinitiativen ähnlich S21 an der Verwirklichung ihrer Ideen gehindert worden wären. Hätte Herr Mappus einmal die Biographie von Gottlieb Daimler gelesen, dann wüsste er, dass nicht die Bevölkerung sondern die damaligen Behörden die Innovationen von Gottlieb Daimler massiv behindert haben. So erhielt er z.B. keine Zulassung für die Nutzung von Straßen für sein Motorfahrzeug. Aus Verzweiflung musste Gottlieb Daimler seine ersten motorgetriebenen Fahrten mit einem Boot auf dem Neckar machen. Trotzdem hielt Gottlieb Daimler an seiner Vision vom Indiviualverkehr fest obwohl die Behörden nur den eigentlich schon damals veralteten Bahnverkehr mit Dampflokomotiven förderten. Ähnlichkeiten zur heutigen Situation sind wohl nur zufällig. Es ist nicht leicht verständlich warum sich ein Ministerpräsident, dessen Ländle hauptsächlich von der Automobilindustrie lebt, so stark für die antiquierte Eisenbahn macht. Offensichtlich hat auch ihn die Eisenbahn Mythologie der Grünen beeindruckt.
Wie alle wirklichen Innovatoren wurde Gottfried Daimler (auch Carl Benz ging es ja genauso) trotz Einsatz seines gesamten persönlichen Vermögens von Finanzspekulanten (den Vorläufern der Deutschen Bank) um den Erfolg seiner Arbeit gebracht. Dabei war Gottfried Daimler nicht nur ein begnadeter Ingenieur sondern ein durchaus gewiefter Geschäftsmann, der trotzdem von seinen Partnern über den Tisch gezogen wurde. Auch aus diesem Vorgang könnte Herr Mappus für seine Verhandlungen bei S21 lernen.
Es st eigentlich schade, dass kein geschichtskundiger, aufrechter Schwabe Herrn Mappus in Heilbronn auf den schwäbischen Boden der Tatsachen heruntergeholt hat. Aber offensichtlich haben sich die Parteimitglieder an Schwadronieren ohne Substanz ihrer Oberen schon längst gewöhnt.