Jeder denkende Mensch wird sich fragen, wo die Banken die privaten Investoren finden wollen, die ihr Geld für die Finanzierung der bereits eingetretenen Verluste und die nach wie vor wackligen Staatskredite hergeben wollen.
In USA geht das nicht kompliziert. Die Banken kaufen sich ganz einfach gegenseitig. Das geht nach folgendem Muster. Brauchen Bank A und Bank B mehr Eigenkapital, so holen sich die Banken zunächst billiges Geld von der FED. Die Bank A leiht dieses Geld dann an Investoren, Hedgefonds usw IA aus. Die Bank B leiht das Geld von der FED an die Investoren IB aus. Anschließend investieren die IA Investoren bei der Bank B und IB Investoren bei der Bank A. Wie durch ein Wunder haben sowohl Bank A als auch Bank B genügend Eigenkapital. Ohne dass auch nur ein realer Dollar geflossen ist. Bei diesem Spiel gibt es noch eine Variante. Hat die Bank unwillkommene Shareholder z.B. Gewerkschaften und Pensions Fonds, dann geht die Bank einfach Pleite und beantragt Staatshilfe. Die unwillkommenen Shareholder (die Dummen) verlieren dabei ihre Einlagen und den Einfluss auf die Bank. Anschließend beginnt das A,B Spiel, das vom Staat erhaltene Hilfskapital wird dann zurück bezahlt. Wie durch ein Wunder gehören nun die Banken sich selbst.
Voraussetzung für dieses Spiel ist natürlich eine Zentralbank, die nicht nur kurzfristige Kredite vergibt, sondern großzügig auch kurzfristige Kredite in langfristige Kredite umwandelt. Die FED macht das gerade mit der Begründung, dass der US Housing Markt stabilisiert werden muss. In Wahrheit rettet die FED aber damit die Banken, die sich verzockt haben. Interessant ist dabei, dass diese Manöver nicht zur Inflation beitragen. Das neu gedruckte Geld der FED landet ja gar nicht bei den Bürgern. Damit können sie es auch nicht ausgeben und die Inflation anheizen. Die Banken haben nach dem AB Spiel formal mehr Eigenkapital, das Risiko trägt aber die FED, wenn die Luftfinanziers Pleite gehen. Das geht in USA ganz schnell und komfortabel siehe AIG, AMBAC, Bank of America, Lehman, siehe Liste der US Banken, die seit 2008 bankrott gingen.
Ähnlichkeit mit der Situation in der EU sind rein zufällig. Der Umweg der Banken über andere Finanziers als die Zentralbank führt nur zu erhöhten Kosten für die Steuerzahler, die letztendlich die Rechnung bezahlen müssen. Das wird dann ähnlich wie bei Währungsreform 1948, wo bei der Umstellung von Reichsmark auf D-Mark das Geld der Banken 1:1 und das Geld der Kunden 10:1 umgetauscht wurde. Wahrscheinlich sollte man schnell eine Bank gründen, wie das 1870 großzügig genehmigt wurde, um unter deutscher Flagge das Monopol der „ausländischen“ Banken zu brechen.
Schönes Beispiel: Gründung und Anfänge der Deutschen Bank 1870 . Wie durch ein Wunder konnte man nach der Krise 1873 dann mehrere marode Banken aufkaufen und wachsen. Wohl weil die Gründungsdirektoren riskante Engagements mieden. Zitat Wikipedia: Er (Hermann Wallich) warnte vor „verkappten Speculationen“ und lehnte es ab „den Schwerpunkt unseres Wirkungskreises in der Börse zu suchen.“[30] Vom Gründerkrach 1873 profitierte die Bank, die noch keine bedeutenden industriellen Engagements eingegangen war, durch die Akquisition anderer Institute. Ähnlichkeiten mit den Methoden der US Banken sind also nicht zufällig. Die Rendite der Deutschen Bank bei einer Milliarde Kapital betrug damals stolze 0,14 %. Das Geschäftsvolumen in Relation zum Eigenkapital war 6:1. Den damaligen Bankern war der „lange Hebel“ wohl noch nicht bekannt. Damals war die Deutsche Bank wohl noch ein sehr seriöses, altmodisches Institut, dessen Hauptgeschäft die Mehrung des angelegten Geldes der Kunden war.
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