Auch der Steuerexperte liegt mit seiner Diagnose der Schuldenkrise voll daneben. Nicht die Altschulden sind das größte Problem sondern der überhöhte Geldverbrauch, die Euro-Party von Staaten und Bürgern in der Eurozone. Deutschland könnte seine Schuldenlast ganz konventionell beherrschen ganz ähnlich wie eine Privatperson Schulden für eine sinnvolle Investition (z.B. Kauf eines Hauses oder einer Wohnung) von 80% des Jahreseinkommens ohne Probleme tragen kann.
Exemplarisch zeigt sich das eigentliche Problem in Griechenland. Die Griechen benötigen etwa 60 Milliarden € im Jahr um ihren derzeitigen Lebensstandard zu halten. Das heißt dass jeder Bürger im Jahr 6000 € von außen erhalten muss. Die Transferleistungen der EU betragen jedoch im Höchstfall 300 € pro Jahr und Bürger. Damit kann man wohl nicht viel bewegen. Ähnlich ist die Lage in Spanien, wo zu den Boom Zeiten sicher viel Geld in korrupte Strukturen geflossen ist, aber doch ein Großteil des geborgten Geldes bei Bauarbeitern, Grundstückbesitzern usw gelandet ist.
Bringt Deutschland seine Finanzen in Ordnung, was ohne größere Anstrengung möglich ist wenn die Politik das will, bleibt es nach wie vor im Strudel der Euro Krise gefangen. Je mehr Geld der deutsche Staat vermeintlich hat, desto größer werden die Begehrlichleiten der Schuldnerländer. Man muss zuerst also die Probleme des Euro Raumes – z.B. durch Verkleinern, Haftungsausschluss usw lösen – bevor eine Sparpolitik a la Kirchhof Sinn macht. Kirchof geht dabei in die typische Falle des Experten der meint, die Lösung eines Problems liege in seinem Kompetenzbereich. Leider nicht Herr Kirchof!
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