In USA werden die Kandidaten für Wahlen nicht von einer Parteiorganisation sondern von registrierten Wählern bestimmt. Jeder Wähler kann sich bei einer Partei registrieren lassen und dann über den Kandidaten mit abstimmen. Dafür muss man nicht Mitglied der Parteiorganisation sein. Mit diesem Verfahren wird sichergestellt, dass ein Kandidat auch die Unterstützung von größeren Teilen der Bevölkerung hat. In Deutschland geht es gerade in die andere Richtung. Mit dem neuen Wahlrecht (so es denn so kommt wie geplant) werden die direkt gewählten Kandidaten entwertet und noch mehr Mitgileder des Bundestages werden über die Parteilisten einrücken, die in einem demokratisch äußerst fragwürdigen Verfahren aufgestellt werden.
Nun kann man sich in den USA nicht nur als Demokrat oder Republikaner sondern auch als Unabhängig registrieren zu lassen wie der erfolgreiche Bürgermeister von New York (und Milliardär) Micheal R. Bloomberg. Bloomberg möchte den Stillstand in USA, der sich durch gegenseitige Blockade der Parteien ergeben hat, durchbrechen, indem er Ideen und Kandidaten, die sich dafür einsetzen, massiv finanziell unterstützt. Die Ideen sollen dadurch umgesetzt werden, dass Abgeeordnte unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit zusammenarbeiten. Bloomberg will also Freie Abgeordnete fördern. In USA wirbt man für neue Ideen offen einfach mit Geld. Das wird in Deutschland häufig unter dem Siegel der Verschwiegenheit ähnlich gemacht. Die Wege und Methoden der Parteistratege und Lobbyisten sind aber verschlungen und undurchsichtig.