Die Altemanzen führen zur Zeit einen Kampf um Aufsichtsratsitze in den Chefetagen der deutschen Industrie. Wohl weil man sich dafür nicht durch harte Arbeit im Unternehmen hocharbeiten muss und sie glauben, im eligiblen Alter zu sein. Mit ein paar Quotenfrauen in den DAX Unternehmen ist den Frauen in anspruchlosen Berufen aber wenig geholfen. Dabei wird versucht mit einer Ideologie in die Bollwerke der Altherren einzudringen.
Kluge Frauen haben jedoch längst erkannt, dass es wesentlich einfachere und erfolgversprechendere Methoden gibt als Frau in Führungspositionen zu kommen und wirklich zu gestalten und Verantwortung zu tragen. Wer nach wie vor einen Aufsichtratsitz in DAX Unternehmen einnehmen möchte, sollte z.B. schnell in die Gewerkschaft eintreten. Die den Gewerkschaften per Quote zugeteilten Aufsichtsratsitze nehmen zur Zeit fast nur Männer ein. Da gibt es viele Plätze für Frauen zu verteilen.
Wesentlich besser als die Replacement Strategie ist die New Opportunity Strategy für Frauen. Ein Beispiel: In den 90 Jahren beherrschten exzellente Frauen den Vertrieb (auch die Leitungspositionen) der IBM in Italien, einem traditionellen Macho Land. Da italienische Firmen traditionell keine Frauen für anspruchsvolle Positionen angeworben haben, konnte sich die IBM die beste Talente aussuchen. Die Männer bewarben sich lieber als Ingenieur und Betriebswirt in Entwicklung und Produktion. Was die Männer nicht wussten, die klugen Frauen aber ahnten, dass sich die Geschäftsstrategie der IBM grundlegend ändern würde. Die Fabriken wurden geschlossen, die Machos wurden in die Frührente abgeschoben und die intelligenten Frauen übernahmen die Schlüsselfunktionen. Die Chefin der IBM Deutschland, Martina Köderitz, kommt ebenfalls aus dem Vertrieb. Die Chefin der IBM in USA Ginni Rometty, hat an keiner Elite Universität studiert und sich in die Führungsspitze der IBM als Spezialistin für Firmenkäufe hochgearbeitet. Da in den großen Firmen das Wachstum heute nicht mehr durch in der Firma entwickelte Produkte sondern durch Firmenaufkäufe getrieben wird, hat Ginnni die Männer in ihren traditionellen Rollen überholt.
Als Frau kann man gemäß der Devise „viel Feind viel Ehr“ in Alice Schwarzer Manier in den Kampf gegen die bösen Männer stürzen. Wesentlich intelligenter ist es, in Firmen wie IBM oder Bertelsmann einzutreten und sich dort über neue Wege, die nicht von Männern blockiert werden, nach oben zu arbeiten. In Feldern wie z.B. Schulen, in denen die Mehrzahl der Mitarbeiter Frauen sind, sind die Chancen für einen Aufstieg natürlich besser als in einem Feld, wo meist Männer arbeiten – aber auch da gibt es Sonderprogramme. Man sollte nicht vergessen, dass es außer diesen Top Jobs viele Führungspositionen wie z.B. Schuldirektoren, Manager im Sozialbereich u.a. dringend besetzt werden müssen. Auch da kann man weitgehend selbständig gestalten.
Es ist übrigens ein modernes Märchen, dass die Kindererziehung der Hauptgrund dafür ist, dass so wenige Frauen im Beruf Karriere machen. Über 50% der Frauen mit hochwertiger Ausbildung haben keine Kinder. Der Anteil der über 45 jährigen Kinderlosen mit einem Einkommen > 30 TDM (das sind wohl noch keine Top Kräfte) liegt übrigens bei 25.7% (Männer) und 25.1% bei Frauen. Die haben sich offensichtlich nicht gefunden!
Sehr guter Punkt. Kluge, kompetente und selbstsichere Frauen hatten schon seit langem keine Barrieren mehr zu durchbrechen. Wenn es um betriebswirtschaftlich vernuenftige Entscheidungen geht, wird die Wirtschaft regelmaessig unterschaetzt.