Erhöhung der Geldmenge bringt nicht unbedingt Wachstum – Beispiel Japan & Schweiz

EuroNoch immer glauben viele Politiker und Banker, dass man nur genügend Geld in eine Volkswirtschaft pumpen muss und schon springt die Konjunktur an. Das funktioniert aber nur bei einer Volkswirtschaft, die im Aufbau begriffen ist und in der Unternehmer mit dem Geld sinnvolle Investitionen tätigen. Schaut man sich die weltweiten Geldmengen (Quelle CLSA) an, so trifft das zur Zeit allenfalls auf China zu. Dort macht die Erweiterung der Geldmenge durchaus Sinn, da die Wirtschaft im Aufbau begriffen ist.  Selbst die chinesische Regierung verknappt aber zur Zeit den Geldfluss, weil zuviel Geld schlecht  investiert wird.

Geldmengen weltweit (2012) Quelle: blog.tagesanzeiger.ch

Auffallend ist dass Japan weltweit den größten Anteil an der globalen Geldmenge (Spalte 5) hat – mehr als doppelt soviel wie die Eurozone. Trotzdem kämpft Japan mit Nullwachstum. Nun will die Regierung die Geldmenge nochmal verdoppeln (Haruhiko Kuroda: Der Mann der Japans Geldmenge verdoppelt) obwohl die Geldmenge für den Wirtschaftsraum Japan bereits überhöht ist. Man kann also erwarten, dass die Erweiterung der Geldmenge in Japan nur den Spekulanten satte Gewinne bescheren wird.

2011 wurde die  Geldmenge in der Schweiz verdreifacht.  Das Ziel (Der größte Sünder ist die Schweiz)  war aber nicht das Wachstum zu erhöhen, sondern die Aufwertung des Franken zu verhindern, damit die schweizerische Realwirtschaft global wettbewerbsfähig bleibt. Man hat an die Spekulanten einfach so viel Geld gegen andere Devisen ausgegeben wie sie wollten. Damit lief die Währungsspekulation ins Leere. Mit den vielen Franken können die Spekulanten wenig anfangen, da man in der Schweiz als Ausländer nur schwierig Immobilien erwerben kann und Schweizer Unternehmen nicht verkauft werden.

Die EZB versucht nun ähnlich wie die FED in USA das Wachstum in der Eurozone durch Erhöhung der Geldmenge zu steuern. Dabei hat die EZB relativ wenig Einfluss da etwa 90% der Geldmenge durch die Banken generiert wird (Beispiel Schweiz). Die FED hat deshalb 2006 aufgegeben, die Geldmenge M3 überhaupt zu veröffentlichen gemäß dem Motto: „Was der Bürger nicht weiß, macht ihn auch  nicht heiß! Das Problem der Eurozone ist aber im Moment, dass es an guten Ideen für echtes Wirtschaftswachstum fehlt. Das neugeschöpfte Geld wird dadurch für Konsum und Spekulationen vergeudet.Unsere EU Politiker sind mächtig stolz auf den Einfluss, den die vereinigte Eurozone in der Welt hat. Mit 12.4% der globalen Geldmenge (Japan 28.1%) kann man aber wohl keinen allzu großen Einfluss auf die Finanzmärkte ausüben. Etwas mehr Bescheidenheit ist also angebracht.

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