Es ist anzunehmen, dass die CSU in Bayern und die CDU in Baden-Württemberg alle Direktmandate gewinnen werden. Damit sind 50% der Abgeordneten dieser Länder bestimmt. Kommt eine Partei in einem Bundesland nicht über 50% bei den Zweitstimmen, ziehen keine weiteren Abgeordneten über die Landesliste in den Bundestag ein. Deshalb konnten CDU Wähler ihre Zweitstimme gefahrlos der FDP geben, um den schwarz/gelben Block zu stärken. Die anderen Parteien fanden das Verfahren ganz gut, konnten sie doch durch Überhangmandate mehr Abgeordnete nach Berlin senden (Überhangmandate im Video erklärt). Die Überhangmandate sind geblieben – man muss sogar mit wesentlich mehr Abgeordneten rechnen. Seit der Änderung des Wahlgesetzes 2013 werden aber alle Zweitstimmen auf Bundesebene ausgeglichen. Jede CDU Leihstimme für die FDP schwächt damit automatisch die CDU. Einem gelb/schwarzen Block ist also mit CDU Leihstimmen für die FDP nicht mehr gedient. Bei der geringen Zahl von FDP Wähler lohnt es sich für CDU Wähler nicht, die FDP über die FDP Hürde zu heben. Die Gefahr ist zu groß, dass man damit selbst Abgeordnete verliert (siehe Landtagswahl in Niedersachsen). Die FDP ist natürlich nicht daran interessiert, dass die CDU Wähler diese Zusammenhänge begreifen. Die Chancen stehen für die Zweitstimmenkampagne der FDP sogar recht gut, da der Großteil der CDU Wähler ja auch sonst nicht durch analytisches Denken auffällt. Auf alle Fälle wird die Wahl 2013 zumindest für die FDP Parteigänger interessant. Allerdings ist das eine verschwindende Minderheit geworden.
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