Nationalpark – fahrt doch mal selbst hin GRÜNE!

Bayr-WaldVerfolgt man die Veröffentlichungen der Parteien in den Medien hört man viel über deren Markenkern. Der Markenkern der Grünen soll zur Zeit Nachhaltigkeit sein. Da das ein ziemlicher abstrakter Begriff ist, braucht man ein konkretes Symbol mit dem man seine Anhängerschaft und hoffentlich neue Wähler vom Ernst der hehren Absichten überzeugen kann.

Bei den GRÜNEN in Baden-Württemberg soll ein neuer Nationalpark Nordschwarzwald die Nachhaltigkeit der GRÜNEN demonstrieren und hat auch prompt den Titel „Projekt des Jahres“ der UN-Dekade Biologische Vielfalt erhalten. (Wer verteilt eigentlich solche Titel?) Naturliebhaber, die schon einmal im Nordschwarzwald gewandert sind, wundern sich. Es gibt wahrscheinlich wenig langweiligere Orte zum Wandern als die Nadelwaldwüste im Nordschwarzwald. Kenner wandern da lieber in den Vogesen, da gibt es eine artenreiche Vegetation und schöne Ausblicke von den baumfreien Zonen. Wollte man ähnliches im Schwarzwald erreichen, müsste man die massive Aufforstung von Nadelbäumen im 19. Jahrhundert rückgängig machen – also alle Bäume abholzen und dann die Natur sich selbst überlassen. Da hat man aber Probleme mit der Nachhaltigkeit. Also plant man, den eigentlich unnatürlichen Nadelwaldbestand sich selbst zu überlassen und dazu ein Agitprop Zentrum für grüne Überzeugungen mit Steuergeldern zu errichten und dort über 80 fest angestellte grüne Sympathisanten in einem Nationalpark zu beschäftigen. Wie es dann in etwa 40 Jahren aussieht kann man schon jetzt im Nationalpark Bayrischer Wald besichtigen. Die SCHWARZEN in Bayern waren da schon schneller und haben das Symbol Nationalpark der GRÜNEN schon in den CSU  Markenkern integriert.

In Bayern hat man schnell erkannt, dass ein Nationalpark mit ein paar absterbenden Bäumen in unzulänglicher Lage, einige Kilometer vom nächsten Biergarten entfernt, weder Bayern noch auswärtige Besucher locken kann.  Das wichtigste ist zunächst ein möglichst großer gebührenpflichtiger Parkplatz für CO2 emittierende Autos und Busse. Danach braucht man Gaststätten, Biergärten und eine Attraktion für das Publikum.

NatPark-Bayern Die Attraktion ist ein Baumwipfelpfad, der die Besucher in die Wipfel der Bäume führt, der ökologisch korrekt aus Holz gebaut und natürlich behindertengerecht ist. Man kann also etwas ökologisch inkorrekt mit dem Aufzug zum Anfang des Pfades fahren und dann gemütlich auf Höhe der Baumwipfel den Pfad entlang bis zur Gipfelspirale und weiter bis zum Gipfel notfalls auch mit dem Rollator „wandern“. Im Innern der Spirale stehen drei große Nadelbäume an denen man den Beginn des Waldsterbens studieren kann. Die Bäume wurden offensichtlich durch die Bauarbeiten in der Umgebung etwas beeinträchtigt. Hat man den Gipfel der Spirale erreicht,  so sieht man in der Höhe am Kamm des Rachel einige kahle Baumstümpfe aus dem dichten Wald ragen. Keinesfalls ein Werk der Borkenkäfer sondern ein Überbleibsel des sauren Regens, der früher aus Tschechien kam.

In der mittleren Lage hat man einen schönen Blick auf den Naturpark Bayrischer Wald mit kleinen Siedlungen und Wiesen auf den Lichtungen, die einst die Glasbläser in den dunklen Wald geschlagen haben. Hier gibt es eine große Artenvielfalt, die man aber nur durch fleißiges Mähen und Landschaftspflege erhalten kann. Hier bringt sich natürlich ein aufrechter Öko mit Wochenenddiensten voll ein – im Nationalpark darf man ja nur wenig mähen und pflegen. Offiziell will man das Gelände ja der Natur überlassen.

Nationalparl-ZentrumVon der Spitze des Baumwipfelpfades sieht man auch ein klotziges Gebäude. Das ist das Besucher- und Informationsgebäude , das natürlich nach einem CSU Politiker benannt wurde.  Das Zentrum (außer wenn es regnet) ist bis auf ein paar Bedienstete meistens leer. Es dient häufig als Inkontinenzzentrum, wenn mehrere Busse mit Kurgästen aus den niederbayrischen Kurbädern ankommen. Die Anlagen der Gaststätten sind da schnell überlastet. Zum Glück informieren schon die Busfahrer die ankommenden Gäste. Diese sollten aber wenigstens einen der ausliegenden Prospekte mitnehmen bevor sie zum WC eilen. Sonst wird der Aufseher böse!

Nach dem Besuch des Baumwipfelpfades schleppen sich die Besucher in die schönen Gaststätten, in denen lokale Speisen und Getränke angeboten werden. Damit ist der Besuch des Nationalparks für die meisten schon beendet.  Hauptsache der Besucher wird in der Besucherstatistik gezählt.

Nur wenige Besucher, häufig Familien mit Kindern, gehen zu den Tiergehegen, damit man den Gästen wenigstens ein paar Tiere zeigen kann, die man schützen will. Bei der ersten Station sieht man in einem Miniteich ein paar Enten und in der Voliere tatsächlich einige Vögel, die ja nicht wegfliegen können. Schwieriger wird es da schon bei der nächsten Attraktion, dem Wisentgehege. Nun ist der Wisent nicht gerade ein typisches Tier im bayrischen Wald sondern streifte durch die Auwälder an der Donau. Da die Tiere ja nicht die Nadelbäume abfressen können wirft man ihnen einige Laubbäume an den Zaun, damit die Besucher auch eine Chance haben die Tiere zu sehen. Leider hatten die Tiere bei meinem Besuch die Bäume gerade leergefressen und verschwanden im Galopp im Wald. Ein Öko-Vater, korrekt in Walkloden gekleidet, hatte für seine Buben Pfeil und Bogen gebastelt, die jetzt natürlich sehr zur Enttäuschung der Buben nicht eingesetzt werden konnten. Sie lassen sich aber überreden, zum Luchs Gehege zu gehen. Dort war natürlich nichts vom Luchs zu sehen. Jetzt konnte der Walkloden-Vater die Jungen aber nicht mehr überzeugen, weiter zum Wolfgehege zu gehen. So endete auch hier der Besuch des Nationalparks recht schnell. Die Buben hatten Recht, die Wölfe machten ebenfalls außer Sichtweite der Besucher ein Nickerchen.

Wer wirklich im Nationalpark wandert, wird feststellen, dass es nicht viele Unterschiede zu einer Wanderung in einem stinknormalen, deutschen Misch- oder Nadelwald gibt. Viel lohnender ist es, außerhalb des Nationalparks im Naturpark zu wandern, wo man häufig mit einer „Adalbert Stifter Sicht“ auf die Blauen Gebirgszüge und einer guten Einkehr in den lokalen Gasthäusern belohnt wird – sehr zu empfehlen ebenso wie eine Brotzeit am Sonntagmorgen in der Turmhütte am Brotjacklriegel.

Mit der Belebung des Fremdenverkehrs ist es leider auch im bayrischen Wald nicht weit her. Es gibt nur wenige Gäste, die länger bleiben. Gästezimmer bleiben leer, größere Hotels sind häufig in Insolvenz und werden mit minimalem Service weiter betrieben. Im Winter gibt es zwar meterhoch Schnee, die Lifte sind aber meistens leer. Den Jungen sind die gebotenen Abfahrten zu langweilig und die Älteren trauen sich  nicht mehr auf die Skier. Langlauf im Nationalpark mit gespurten Pisten im Nationalpark ist natürlich ökologisch inkorrekt. (Was machen die Angestellten des Nationalparks eigentlich im Winter?).   Der Versuch eines rumänischen „Hoteliers“ ein leerstehendes Hotel mit einem „Club“ zu beleben ist auch fehlgeschlagen. Die Damen waren zwar billig aber bei einem Preis von 10 € für eine halbe Maß Bier gibt es in Niederbayern keinen Business Case.

Die Einheimischen verdienen ihr Geld in den bayrischen Autofabriken, wohin sie mit Bussen zur Schicht fahren. Mit dem Nationalpark Tourismus könnten sie ihren Lebensstandard nicht finanzieren.

Im geplanten Nationalpark Nordschwarzwald wird es wohl eine ähnliche Entwicklung mit vielen Tagesgästen geben, die lieber im heimischen Wald wandern sollten als mit ihren Autos in die wilde Natur zu fahren. Der Natur wird mit dem Nationalpark wenig geholfen aber zumindest das Ego der zur Zeit regierenden GRÜNEN gestreichelt.

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