
Quelle: Wikimedia
Entgegen der landläufigen Meinung ist das Internet nicht nur in Neuland und speziell auf dem Land langsam. In USA sieht es nicht besser aus. Nur 75% der Haushalte haben optional Zugriff auf Anschlüsse mit 25 MBit/sec. Das muss auch noch teurer bezahlt werden als in Deutschland.
In USA zeigt sich exemplarisch, dass Deregulierung eines Marktes nicht zwingend zu einer Verbesserung des Angebots für die Kunden führt. In den meisten US Regionen teilen sich zwei Anbieter den Markt auf und sind sich einig, dass man auch mit geringen Investitionen viel Geld verdienen kann. Es lohnt sich da nicht, den Konkurrenten durch niedrigen Preis oder verbesserte Angebote aus dem Markt zu drängen (da käme gleich die Monopol Kommission). In Deutschland ist die Lage ähnlich obwohl die Regierung bis 2018 in Deutschland Internet mit 50 Mbit/sec für Alle verspricht. Man lügt sich da natürlich in die Tasche, da die drahtlose lTE Technik für den Kunden viel teurer ist als ein Standardanschluss. Ähnlich wie bei Straßen, Brücken und Bahnen hat man bei der Glasfaser Infrastruktur nicht rechtzeitig investiert. Dabei kam die Forschung und die frühe Entwicklung der Glasfasertechnik aus Deutschland. Am Know How der Ingenieure lag es mit Sicherheit nicht!
Das ist typisch für die Politik in Deutschland. Strategische Themen werden zwar diskutiert aber es erfolgt keine Umsetzung, da das ja Arbeit macht und eventuell Unmut bei Gruppen der Bevölkerung erzeugt. Das Streben der Regierung und der Parteien ist es, noch den letzten potentiellen Wähler mit Wohltaten zu versorgen in der Hoffnung, dass er aus Dankbarkeit sein Kreuz an der richtigen Stelle macht. Aber unsere Großmutter wusste schon, dass Geschenke keine Freunde machen.
PS 7.11.2014 Die Schweiz ist da rigoros. Ab 2015 muss der Konzessionär Swisscom flächendeckend mindesten 2 Mbit/sec im Download anbieten. Der Anschluss darf selbst in den entlegensten Ecken der Schweiz nicht mehr als 55 Franken/Monat kosten. Der Schweizer Staat verfügt das nicht über ein Gesetz sondern als Mehrheitseigner! Die kleineren Anbieter haben diese Verpflichtung nicht. Natürlich bietet die Swisscom auch schnellere und billigere Anschlüsse z.B. mit Glasfaser bis ins Haus speziell in den Städten an.