Die Deutschen diskutieren mal wieder über Krieg wohl weil der Ukraine Krieg nicht im Fernen Osten oder in Afrika sondern in Europa stattfindet. Dabei werden abstruse Theorien von der Verantwortung von Politikzwergen wie Barroso oder Junckers diskutiert. Natürlich mischen die Grossmächte wie Russland wieder mit. Eigenartigerweise wird die Rolle der USA (die haben ja T-Shirts, die Handys und die Drucker/Kopierer für Revolte geliefert) und der vielen Gutmenschen aus der EU (unsere politischen Stiftungen) sowie der westlichen und russischen Wirtschaft nicht diskutiert.
Dabei sind bei Kriegen immer die Menschen, die mitmachen und Zustände dulden das eigentliche Problem. Man stelle sich vor Hitler wäre nur mit seinen engsten Freunden und Unterstützer gegen Polen und Russland gezogen – er wäre sicher nicht weit gekommen. Ähnlich waren und sind die Verhältnisse auf dem Balkan, wo sich die verschiedenen Volksstämme seit Jahrhunderten bekriegen. Kriegsgründe sind meist Ideologien wie das „Volk“ oder die „Religion“. Dabei gibt es durchaus Beispiele wie unterschiedliche Volksstämme mit unterschiedlicher Sprache und Religionen friedlich zusammen leben können. Die Schweiz ist da ein schönes Beispiel das u.a. zeigt, dass durch Frieden auch Wohlstand geschaffen wird. Gibt es zu wenig Wohlstand dann kommt es zu Verteilungskämpfen, die gerne entlang der ethnischen und religiösen Grenzen geführt werden. Typisch für gefährdete Länder sind „Eliten“, die sich auf Kosten der Bevölkerung schamlos bereichern und dafür Minderheiten besonders benachteiligen. Damit erhält man dann die Zustimmung der Mehrheit. Das ist auch das „Prinzip Putin“ !
Die Ukraine ist hierfür ein hervorragendes Beispiel – man muss sich nur den Palast des ehemaligen Machthabers anschauen. Nun haben die Machthaber schon immer ihre Bevölkerung unterdrückt. Die Menschen in der Ukraine hatten aber zumindest in den letzten Jahren eine Chance, diese Fehlentwicklung zu korrigieren. Die Mehrheit wollte dies aber nicht (nimmt man an, dass die Wahlen einigermassen ordentlich abgewickelt wurden) oder sie lässt es zu, dass Splittergruppen die Macht übernehmen. Vernünftige Angebote an die Minderheit der Russen im Osten sind offensichtlich nicht mehrheitsfähig.
Genau wie vor dem ersten Weltkrieg gibt das externen Mächten Gelegenheit, ihre Interessen im Land durchzusetzen. Auch hier gilt: „Wer hat uns verraten – die Diplomaten“. Der Prinzipienreiter Graf Lambsdorff gab hierfür ein schönes Beispiel in der Diskussion bei Herrn Jauch. Genauso hat man damals nach Sarajewo argumentiert. Herr Lambsdorff hat einmal mehr überzeugende Argumente geliefert warum man die FDP in Deutschland nicht mehr braucht.
Interessanterweise sprachen alle in der Jauch Sendung nur über Politik und niemand über die Menschen in der Ukraine. Die Ukrainer sollten als erste Massnahme alle Geldflüsse von externen Organisationen, Staaten und Unternehmen an ukrainische Bürger, speziell die Politiker und Beamten untersagen. Alle Auslandskonten der ukrainischen Politiker sind zu sperren und auch alle Diplomaten sollten ihre Geldkoffer bei der Ein- oder Ausreise öffnen müssen. Auf das Geld aus Russland müssen die Ukariner wohl selbst aufpassen.
Sobald sich die Bevölkerung in der Ukraine auf ein gedeihliches Zusammenleben geeinigt hat und das auch praktiziert, sollte Deutschland (und zwar nicht über die EU) die Menschen in der Ukraine massiv unterstützen. Das wäre sicher eine bessere Verwendung unserer Devisenüberschüsse aus dem Export als sie den internationalen Finanzspekulanten oder den Eurokraten zu überlassen. Genau an diesem Punkt ist Deutschland durch die derzeitige Finanzpolitik aber nicht mehr handlungsfähig. Die übliche Methode der Kanzlerin alle Probleme an die EU weiterzuschieben ist nicht zielführend, wie man heute so schön sagt.