Wenn die Aktienkurse steigen freuen sich die Aktionäre und meist auch die Manager, die dann meist einen schönen Bonus erhalten. Die Dummen sind dabei die „Otto Normalverbraucher“, denen geraten wird die überteuerten Aktien zu kaufen. Eine zur Zeit beliebte Methode ist der Rückkauf der eigenen Aktien. Die Firma IBM ist da z.B. ein schönes Beispiel. Seit 2000 hat IBM für 108 Milliarden $ eigene Aktien gekauft. Bezahlt wurde dabei mit den Gewinnen aus dem laufenden Geschäft aber auch durch Aufnahme von billigen Darlehen. Die Aktionäre freut das, da dadurch sowohl der Kurs der Aktie und die Gewinnauszahlungen pro Aktie (siehe auch Allianz Gewinnausschüttung). Die Großaktionäre, Versicherungen und diverse Fonds u.a. Warren Buffet, können ihren Kunden hohe vermeintliche Zuwächse des Vermögens berichten (ihre Rente im Alter ist sicher!). Der Nachteil dieses Verfahrens ist allerdings, dass Aktienrückkäufe und hohe Dividenden anzeigen, dass ein Unternehmen offensichtlich keine Ideen hat, wie man das verdiente Geld gewinnbringend im eigenen Unternehmen einsetzt. Die Unternehmenkuh wird verstärkt gemolken und immer weniger gefüttert. Es macht durchaus Sinn wenn sich ein Unternehmen wie IBM rechtzeitig aus den Geschäftsfeldern zurückzieht, die langsam schrumpfen. Wenn aber nicht gleichzeitig neue Geschäftsfelder rasch aufgebaut werden kommt das Unternehmen schnell in die Problemzone, speziell wenn sich wie bei IBM die Technologie und das Geschäftsmodell schnell ändern.
Eine spezielle Variante des Aktienrückkaufes wird schon längere Zeit bei VW gepflegt. Die Familien Porsche und Piech sind ja relativ erfahren in Manipulation der Aktienkurse. Büssen muss wahrscheinlich nur der „kleine“ Angestellte Wiedeking, gegen den wahrscheinlich ein Verfahren eröffnet wird wegen Manipulation der VW Aktienkurse. Die deutsche Börsenaufsicht griff selbst bei Kursen von über 1000 € nicht ein!
Durch den Rückkauf von VW Vorzugsaktien wird der prozentuale Anteil der Familien Porsche/Piech und des Landes Niedersachsen an den Aktien erhöht. Damit wird die Mehrheit dieser Großaktionäre gesichert. Ob das wirklich zum Vorteil des Unternehmens ist, wenn weniger Geld für Investitionen zur Verfügung steht, wird sich zeigen. Auf alle Fälle sind die kleinen Aktionäre mal wieder die Dummen.
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