Der Kampf der Lobbyisten um die Steuergelder der Bürger wird schärfer. Zwischenstand in Deutschland: Klimasteuer auf Strom 13 Mrd €, Kirchensteuer 10 Mrd €, Entwicklungshilfe 6.4 Mrd €, Flüchtlinge Schätzung ca 20 Mrd € im Jahr.
Nachdem Hunger und aufgezwungene Leibeigenschaft in weiten Teilen der westlichen Welt eingedämmt sind, suchen die Menschen nach dem Sinn ihres Lebens und sind bereit dafür auch einen großen Teil ihres Einkommens auszugeben. Traditionell hatten hier die Religionen ein Alleinstellungsmerkmal. Für nicht nachprüfbare Versprechungen wie z.B. Einzug ins Paradies oder Seelenfrieden auf Erden waren die Menschen bereit, den jeweiligen Managern dieser Systeme typisch 10 % ihres Einkommens zu überlassen gemäß der biblischen Devise: „Sie säten nicht und sie ernten doch“. Dieses System funktioniert nur wenn man gleichzeitig eine massive Bedrohung aufbaut.
Bei den meisten Religionen diente hierfür die Hölle. Die Buddhisten waren etwas subtiler – sie drohten den Sündern mit der Wiedergeburt. Die meisten Religionen setzten auf Wachstum durch Missionierung. Endziel ist, dass alle Menschen auf Erden ihren Obolus an die „richtige“ Religion entrichten. Wer in der Organisation mitmacht und sich der Obrigkeit unterwirft wird reich belohnt. Gegner werden in Glaubenskriegen vernichtet oder müssen als Untergebene den Rechtgläubigen dienen.
Da sich heute die Bevölkerung nicht mehr durch die christliche noch durch die islamische Hölle beeindrucken läßt, droht den Religionen der Verlust ihrer Klientel und damit ihrer Geldquellen. Dem kann man mit Gewalt wie im nahen Osten und in China oder mit Überzeugung und Nutzung der neuen Medientechniken entgegenwirken.
Die katholische Kirche hat über Jahrhunderte mächtige Rituale entwickelt. Die Garderobe des Papstes und der Kardinäle könnte z.B von keinem modernen Aktionskünstler besser entworfen werden. Eine katholische Messe nach altem Ritual ist eine perfekte Theatervorstellung mit Wort, Musik und Ballett. Die gut organisierten, wöchentlichen Demos auf dem Markusplatz in Rom werden von fast allen Medien verbreitet. Gegen die Pilgerströme der Moslems nach Mekka haben die Katholiken allerdings keine Chance. Da wird auch die Ausrufung eines heiligen Jahres nicht helfen. Im Internet erreichen die Aufzüge des Papstes in Rom nur magere Klickwerte bei Youtube.
Andere Lobbygruppen schaffen „Ersatzreligionen“ und erreichen mit modernen Methoden des Marketings viel höhere Aufmerksamkeit. Ein schönes Beispiel für erfolgreiche Lobbyarbeit ist der 1972 erschienene Bericht des Club of Rome „Grenzen des Wachstums“ (ironischerweise war und ist der VW Konzern der Hauptsponsor des Club of Rome). Das ist tatsächlich ein Club gleichgesinnter älterer Männer, die sich aus freien Stücken zusammengetan haben, weil sie von ihrer „Mission“ überzeugt waren und ein wenig Sponsorgeld winkte. Der Bericht wurde schon damals zur Erhöhung der Glaubwürdigkeit mit Hilfe von Computermodellen erstellt. Obwohl viele der Vorhersagen z.B. zum Wachstum der Bevölkerung (da haben die chinesischen Kommunisten mit ihrer Ein-Kind-Politik die Statistik ausgehebelt) oder zur Knappheit von Erdöl komplett falsch waren, hat dieser Bericht Tausenden von Wissenschaftlern Lohn und Brot und viele wissenschaftliche Ehren verschafft. Die Mythen von der Endzeit sind quasi einen neue wissenschaftliche Disziplin geworden. Zwei „Hockeykurven“ sind im Moment die heißesten Unheilbringer.
Der Renner ist zur Zeit der Klimawandel, den es seit Jahrmillionen auch ohne Einfluß der Menschen gab. In den letzten hundert Jahren hat der Mensch aber technische Mittel das Klima durch Rodung der Wälder, durch Intensivlandwirtschaft mit Be- und Entwässerung, durch Besiedlung und durch das Einbringen von Gasen in die Atmosphäre zu verändern. Das Weltklima ist ein extrem komplexes nichtlineares System, für das es allenfalls für die letzten 100 Jahre einigermaßen verläßliche Meßdaten gibt. Einigkeit besteht bei fast allen Wissenschaftlern, dass wir uns zur Zeit in Mitteleuropa nicht in einer Eiszeit befinden (das kann sogar der Laie durch einen Blick aus dem Fenster verifizieren) sondern nach einer Phase der Abkühlung im Mittelalter in einer Phase der Erderwärmung mit einem Anstieg des Meeresspiegels im Atlantik um etwa 2 mm/Jahr.
Beliebig streiten kann man allerdings darüber, welche Ursachen der Temperaturanstieg in verschiedenen Teilen der Erde hat und welche Auswirkungen zu erwarten sind. Solch nuancierte Aussagen sind natürlich nicht mit Marketingmethoden vermittelbar. Deshalb haben sich die Klimagruppen auf CO2 als alleinigem Übeltäter geeinigt. Mit modernen Methoden des Marketings wird die Öffentlichkeit „überzeugt“, dass durch Verringerung des CO2 Ausstoßes alle Probleme der Welt gelöst werden. Durch Ansteigen der Temperatur wird die Welt zur Hölle mit Aussagen wie z.B.:
- Die Zahl der werde der Stürme und Unwetter könnte zunehmen (hierfür gibt es keine statistisch gesicherten Beweise – Beispiel Zyklone Bermudas. Die schweren Zyklone gingen sogar zurück!)
- Die Flüchtlingsströme werden durch Klimaänderung verursacht (dafür gibt es eindrucksvolle Videos die fast schon zynisch wirken wenn man an die Millionen von Opfern durch Krieg und Vertreibung im Nahen Osten denkt.)
- Durch Erwärmung werden in Deutschland mehr Leute früher sterben. (Zum Nachdenken: Sterberaten pro Jahr: Deutschland 1.1 %, Senegal 0.9% pro Jahr).
Laut WHO ab 2030 wird es jährlich 250 000 Klimaopfer mehr geben (bei > 100 Millionen Menschen die auf der Welt aus anderen Gründen jedes Jahr sterben) - Chianti wächst in 50 Jahren in Baden besser als in der Toskana.
- In weiten Teilen der Alpen kann man die Skipisten nicht mehr nutzen.
Während sich ernsthafte Klimaforscher mit den Auswirkungen der Klimaänderung und notwendigen Anpassungen beschäftigen, „engagieren“ sich Künstler, Politiker, Pfarrer und Lobbyisten für das Klima. Dabei sind die meisten nicht einmal in der Lage, die einfachsten physikalischen Zusammenhänge beim Weltklima zu verstehen. Beim Klimagipfel in Paris, bei dem eigentlich nur ein Vertrag zwischen Staaten ausgehandelt werden soll (die Parlamente haben da nichts zu sagen!) werden 20 000 A’Dabeis sinnlos zusammengekarrt, um durchzusetzen, dass die Staaten großzügig Steuergelder an die „Gläubigen“ verteilen. Die Pressure Groups denken sich dafür medial vermarktbare Aktionen aus. So lässt man Eisblöcke aus der Antarktis in Paris schmelzen (auf die Idee einen Eimer Seine-Wasser in der Arktis gefrieren zu lassen und das auf YouTube zu zeigen kam noch keiner). Als Zeichen der weltweiten Solidarität stellt man Schuhe von Prominenten und Aktivisten auf, die zum Klimagipfel wallfahren. Keinem fällt auf, dass dies ein Beispiel für sinnlosen CO2 generierenden Konsum ist. Sogar der Papst beteiligt sich mit einem Paar Sandalen. Medienwirksam lassen Aktivisten bunte Plastiktiere in der Seine sterben. Sachliche Diskussion findet da natürlich nicht statt. Wer nicht „glaubt“ wird abgestraft.
Der Papst war nicht in Paris – er hat sich mit einer wichtigeren Hockeykurve beschäftigt.
Diese zeigt das Wachstum der Weltbevölkerung, das in den nächsten Jahren hauptsächlich in Indien und Afrika stattfinden wird. Gegen das Wachstum der Bevölkerung darf der Papst nicht sein, da wären seine Kardinäle böse. Er hat aber erkannt, dass riesige soziale Probleme und Religionskriege zwischen Christen und Muslimen drohen. Durch einen Pakt des Vertrauens mit den Muslimen möchte der Papst Pogrome, wie sie in anderen Ländern Afrikas vorgekommen sind, vermeiden. Die katholische Kirche hat bei diesen Auseinandersetzungen um Macht und Geld nicht immer christlich gehandelt. Dazu kommt, dass ausländische Konzerne massiv Ackerland in Afrika aufkaufen um dort u.a. Biodiesel für die Klimarettung anzubauen. Die Probleme Afrikas werden Europa in den nächsten Jahren nach Europa schwappen und die Sorge um das Klima wohl etwas weniger wichtig erscheinen lassen. Die deutschen Bürger und ihre Regierungen sollten sich genau überlegen wofür sie „überschüssiges“ Geld anlegen.
Auf alle Fälle hat der Papst mit seiner Reise nach Afrika mehr Gespür für die in Zukunft wichtigen Probleme der Welt bewiesen als die Teilnehmer des Klimagipfels in Paris.
Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen;
Der Staat muß untergehn, früh oder spät,
Wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
(1759 – 1805), deutscher Dichter und Dramatiker
Quelle: Schiller, Demetrius. Fragment, 1804/1805
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