Das Internet für Energie kommt – Während in Deutschland die großen Energie und wenig technikaffine Ökos die Richtlinien der Energiepolitik bestimmen, ist Brooklyn bereits auf dem Weg in eine verteilte, sichere und private Stromversorgung. Brooklyn ist der Stadtteil in New York, der vom Sturm Sandy am stärksten betroffen war, dessen Stromnetz aber auch sonst bei Stürmen, Hochwasser, heftigem Schneefall und beim Ausfall des New Yorker Stromnetzes zusammenbricht. Der Ausfall des Stromnetzes ist in dem Stadtteil mit vielen hohen Gebäuden und einer komplexen Infrastruktur, die auf Strom angewiesen ist, jedesmal eine Katastrophe. Eine private Firma organisiert in Brooklyn nun ein privates Microgrid Netz, das im Bezirk noch funktionieren kann, wenn das gesamte Stromnetz in New York oder gar in USA ausfällt. Dafür werden lokale Stromerzeuger, Photovoltaikanlagen, Notstromaggregate und -Speicher, Firmen usw mit viel IT zuammengeschaltet und intelligent betrieben. Die Bürger machen mit weil sie beim Sturm Sandy selbst erlebt haben, wie ein Leben ohne Strom über mehrere Tage aussieht.
Während unser Innenminister den Bürgern erklärt, welche Lebensmittel sie für den Katastrophenfall speichern sollen, denkt offensichtlich niemend darüber nach was passiert wenn drei Terroristen die wichtigsten Überlandleitungen im Land in die Luft sprengen. In Deutschland reichen offensichtlich Kerzen und Taschenlampen für die Energieversorgung aus.
Die Resilienz der Strom und Wasserversorgung sollte ein wichtiges Ziel der Infrastrukturplanung sein. Photovoltaikanlagen auf den Hausdächern können Energie lokal erzeugen (auch wenn die Sonne mal nicht mit aller Kraft scheint) und diese Energie sollte auch möglichst lokal verbraucht werden. Ab 2018 wird die Einspeisung von Energie für Privatleute begrenzt und die Einspeisevergütung gesenkt – vertrauen sie bei Investitionen nicht auf die Zusagen der Politk. Langfristig lohnt sich Photovoltaik nur, wenn der erzeugte Strom weitgehend selbst (oder von Nachbarn P2P) verbraucht wird. Da Deutschland beim Einsatz moderner Softwareinfrastruktur weit hinter den USA hinterher hinkt und Politik sowie das Management der großen Firmen keinerlei Erfahrung mit dem Management von Softwaresystemen haben, wird Deutschland auf dem Gebiet der „Internet Energie“ wohl keine führende Rolle einnehmen können. Den Strom liefert dann Amazon und Google sucht das billigste Angebot. Das Brooklyn Microgrid ist auch für den Aufbau einer modernen Infrastruktur in Entwicklungsländern ein interessantes Modell. Große zentrale Energienetzwerke sind zu teuer und zu anfällig für Störungen.
PS Empfehlung für Privatleute: Nutzen sie die Dachfläche ihres Hauses für Photovoltaik und nicht für Solarhermie. Auf warmes Wasser kann man im Notfall verzichten (wahrscheinlich funktioniert ohne Strom auch die Wasserversorgung nicht!) Ohne Strom läuft in der modernen Gesellschaft fast nichts mehr. Legen sie sich dann noch ein Auto mit Hybridantrieb und einen Swimmingpool für Wasser zu, sind sie gegen Katastrophen und den Anstieg der Strompreise und der Mineralölsteuern recht gut abgesichert.
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