Die deutschen Gewerkschaften wollen ähnlich wie die amerikanischen Gewerkschaften eine durch Kapital abgesicherte Rente als Ergänzung der gesetzlichen Rente einführen. Frau Nahles macht da begeistert mit, kann sie doch damit Tatkraft und strategisches Denken zeigen. Die Versicherungsbranche ist begeistert, da man für diesen Ersatz der Riester Rente ja keinen teuren Direktvertrieb mit Maschmeyer und Co mehr braucht. Jetzt kann man mit riesigen Fonds größere Brötchen backen. Natürlich winken in den Aufsichtsräten des Rentenfonds schöne, gut dotierte Posten für verdiente Gewerkschafter und Politiker, die sich von den Versicherungen leicht über den Tisch ziehen lassen, da sie von den Abgründen der Finanzwirtschaft keine Ahnung haben.
Die amerikanischen Gewerkschaftler sind da schon weiter. Nachdem die Babyboomer fleißig in die Funds einbezahlt haben kommt jetzt die Phase der Auszahlungen. Mit Verblüffung stellen die Arbeiter aber fest, dass das Geld von den Verwaltern durch hohe Gebühren und Verlustgeschäfte bei vielen Funds weitgehend vernichtet wurde. Pensionen werden gekürzt und das Restgeld reicht oft nur noch für 10 Jahre. Besonders schlecht schneiden die Rentenfunds der Gewerkschaften ab. Die amerikanischen Gewerkschaften haben mit Unternehmen exklusive Rentenverträge abgeschlossen an denen nur Gewerkschaftsmitglieder teilnehmen durften. So wollten die Gewerkschaften ihre Stellung und ihre Stellung im Unternehmen sichern. Häufig werden auch Aktien des eigenen Unternehmens gekauft um Entscheidungen des Unternehmens zu beeinflussen die Gewerkschaftsmitglieder betreffen. Das amerikanische, gewerkschaftliche Pensionssystem ist äusserst komplex. Große Firmen haben meist eigene Pensionspläne für alle Mitarbeiter nicht nur Gewerkschaftsmitglieder. Die Pensionsfunds müssen in Teiten der Niedrigzinsen höhere Risiken eingehen umd zahlungsfähig zu bleiben. Das kann aber auch schief gehen. Der Trend geht bei den großen Firmen in USA aber auch in Deutschland dahin, daß sich die Firmen total aus der Firmenrente zurückziehen. Die Mitarbeiter erhalten einen Betrag als Teil des Lohnes und können diesen beliebig anlegen. Den Mitarbeitern geht es dabei oft so wie den Landtagsabgeordneten in Baden-Württemberg. Sie erhalten einen Pauschbetrag für die Rente, der dem höchsten Beitrag der Sozialrente entspricht. Die Abgeordneten sind jetzt überrascht wie wenig Rente man dafür erhält und mn sichere Anlagemöglichkeiten nicht findet.
Die deutsche gesetzliche Rente ist da vermeintlich viel sicherer. Es gibt aber auch in Deutschland kapitalgedeckte Versicherung für „privilegierte“ Gruppen wie z.B. Ärzte, Rechtsanwälte und Selbständige. In der Pensionskasse der katholischen Kirche fehlen jetzt 5.5 Milliarden €. Das ist zum Glück nicht weiter schlimm, wartet doch für die Frommen der Gotteslohn wenn sie durch das Nadelöhr in den Himmel kommen. Die Banker und Fond-Manager, die ihnen ihr Geld abgenommen haben, werden sie im Himmel wohl nicht treffen.
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