Viele Bürgermeister in Deutschland gehören keiner Partei an und sind trotzdem ins Amt ohne Unterstützung von Parteimitgliedern gewählt worden. Das Marketing und die Steuerung des Wahlkampfs „Bürgemeister Marketing“ übernehmen dabei Spezialisten, die Analysien erstellen, die Medien bedienen, Flyer entwerfen und drucken lassen usw. Nicht nur Donald Trump kann sich Wahlberater leisten.
Wahlberater (Beispiel) gibt es in ganz Deutschland. Gute lokale Berater sind aber nicht einfach zu finden, da die Bürgermeister den Eindruck vermitteln wollen, daß sie alles aus eigener Kraft geschafft haben. „Entlohnt“ werden diese Spezialisten häufig durch Aufträge für Öffentlichkeitsarbeit sobald der Bürgermeister im Amt ist. Manchmal bekommt auch einer der Mitarbeiter einer Bürgermeisterwahl-Sozietät nach der Wahl einen Job im Rathaus. Es lohnt sich da in die Protokolle Gemeindrats zu schauen. Die Entlohnung der Agenturen kann über ein Erfolgshonorar erfolgen. Die Agentur erhält z.B. 80% der Wahlkostenerstattung – dafür braucht man aber > 10% der Wählerstimmen. Das sollte für einen guten Kandidaten aber kein Problem sein.
Nur durch Freie Abgeordnete speziell in Bayern und Baden-Württemberg kann man verhindern daß die Zahl der Abgeordneten 2017 auf über 800 steigt wie Experten befürchten. Durch die Abgabe der Erststimme für einen CSU- oder CDU-Kandidaten und die Zweitstimme für die eigene Partei können kleinere Parteien wie SPD oder Grüne die Zahl ihrer Mitglieder im Bundestag erhöhen. Das wird auch gerne gemacht – um die Direktwahl kümmert man sich gar nicht. Gerne wird da ein aussichtsloser Quereinsteiger oder ein „Jungtalent“ ohne Absicherung auf der Landesliste als Wahlkanonenfutter verheizt. Auf den Landeslisten ziehen dann die von der Parteiführung ausgewählten Parteisoldaten in Scharen in den Bundestag.
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