
Deutschland verfehlt seine Klimaziele auch wenn ein Großteil der Produktion der deutschen Firmen ins Ausland, mit dem zugehörigen CO2 Ausstoß, verlagert wurde. Als guter Bürger habe ich mir überlegt wie auch ich CO2 sparen kann. Die Experten und die Politiker empfehlen hierfür die Anschaffung eines eAutos, das mit Solarenergie vom Dach meines Hauses versorgt wird. Da ich im Jahr nur etwa 10 000 km mit dem Auto fahre, müsste das theoretisch funktionieren.
Hierfür müsste ich mindestens 80 000 € für ein neues Auto (bei der Produktion wird sehr viel CO2 produziert) und eine Solaranlage investieren – so viel müsste ja einem guten deutschen Bürger die Rettung des Planeten wert sein. Nun erreichte mich heute ein äusserst attraktives Angebot meines Stromversorgers. Wenn ich 51,60 € im Jahr für die Umstellung von Normalstrom auf Ökostrom bezahle kann ich genau so viel CO2 sparen wie heute mein Diesel bei 10 000 km im Jahr in die Luft bläst. Für wenig Geld erhalte ich also einen CO2 Ablass und kann guten Gewissens mein Dieselfahrzeug umweltschonend 10 Jahre weiter fahren. Mit dem Feinstaub habe ich auch kein Problem – ich will gar nicht mit dem Auto z.B. nach Stuttgart fahren.
Da fragt man sich warum alle Welt auf die eAutos zur Reduktion von CO2 setzt. Offensichtlich kann man die CO2 Reduktion auch viel billiger bekommen, wenn nicht die Bürger, sondern die Energieversorger investieren. Natürlich kommt beim Bürger der Verdacht auf, daß er kollektiv von Experten und Polikern verschaukelt wird und die „Edlen“ nur hinter seinen Ersparnissen her sind. Am CO2 Ausstoss der Stromversorgung ändert sich gar nichts wenn ich 51.60€ im Jahr zusätzlich zahle. Die Nichtzahler bekommen virtuell mehr „dreckigen Strom“. Allerdings erhöht sich damit der Gewinn meines Lieferanten.
Eie recht sie doch haben, wenn die deutsche Industrie in anderen Laendern CO2 produziert, irgendwan kommt es auch bei uns an. Grenzen werden da nicht helfen.