Charles Sanders Pierce (1870) „Wie wir unsere Meinungen bilden“
Der amerikanische Philosoph hat etwa 1870 eine Theorie zur Meinungsbildung veröffentlicht[1], die wohl von „normalen“ Menschen unbewusst geteilt wird. Nach Pierce gibt es vier hauptsächliche Methoden zur Meinungsbildung:
- Hartnäckigkeit. Eine Person hat völlig unstrukturiert einige Meinungen zum Thema aufgeschnappt, macht sie sich zu eigen und ist durch nichts von dieser Meinung abzubringen. Beispiel: Parteipolitiker, Freidenker (Im Web findet man heute jeden beliebigen Unsinn. Lüge ist’s woran wir glauben!)
- Autorität. Eine Person schliesst sich einer herrschenden Meinung (und dem Führer) an, weil sie die Gemeinschaft und darin Anerkennung sucht. Beispiele – Kommunisten, Kirchen, Querdenker, Fridays for Future.
- A Priory/Taste. Eine Person baut sich mit ihren Kenntnissen eine vermeintlich schlüssige Meinung auf und ignoriert alle Fakten, die nicht in ihr Weltbild passen. Beispiele: Die Sonne dreht sich um die Erde, Männer sind intelligenter als Frauen, Klimawandel wird durch CO2 verursacht.
- Wissenschaft. Der Wissenschaftler weiß dass er nicht alles weiß und ist bereit seine Meinung zu ändern wenn Fakten dagegen sprechen. Beispiel: Karl Lauterbach, Galileo Galileo, Kepler (Auch Wissenschaftler können mit Methoden 1 2 3 arbeiten. Neue Pest – Wissenschaftjournalisten.)
Typus 1 bis 3 ändern nach Peirce ihre vorgefasste Meinung nie und hassen den Typ 4. Das stimmt wohl nicht ganz Es kommt durchaus vor dass ein Typ 1 zu Typ 2, ein Typ 2 den Guru oder Typ 4 nach Typ 3 wechselt. Was bleibt ist aber die Starrsinnigkeit.
Zu den Erkenntnisse von Peirce kann man mit etwas gesundem Menschenverstand auch kommen. Kommen solche Weisheiten von einem anerkannten Philosophen fällt ein Widerspruch aber schwerer. In Deutschland haben wohl deshalb Philosophen:innen. Kommunikations-Wissenschaftler:innen und Militärexperten:innen, meist in bunte Gewänder gehüllt, Hochkunjunktur. Theoretisch kennt man sich ja überall aus.
Wenn die Neuronen einmal im Gehirn programmiert sind, lassen sie sich offensichtlich nicht mehr leicht ändern.
[1] Fixation of Believe by an American philosopher named Charles Sanders Peirce (der Vater das Pragmatismus). He was writing in the 1870s, and he goes through a list of four methods that people use to decide what they’re going to believe.

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