Von Politikern wird immer wieder behautet, dass bessere Verkehrsanbindung z.B. durch den Bau neuer Autobahnen, die Ansiedlung neuer Industrien und die Schaffung neuer Arbeitsplätze fördert. Das ist leider durch empirische Forschung nicht belegbar. Im Abschlussbericht einer Tagung zu „Verkehrsinvestitionen und Wirtschaftswachstum“ wird dies durch empirische Forschung und einige einleuchtende Beispiele widerlegt. Die Tagung wurde von bayrischen Autobahngegnern veranstaltet und ist nicht unbedingt neutral. Es finden sich aber einige interessante Fakten. So kann der Bau einer neuen Autobahn regional Arbeitsplätze sogar vernichten, weil die Konkurrenz dann eher vor Ort ist und billiger anbieten kann. Überlegenswert ist auch, dass z.B. das bayrische Armenhaus Hof von Autobahnen umzingelt ist, aber traditionell die höchste Arbeitslosenquote in Bayern hat. Furtwangen im Schwarzwald liegt dagegen weitab von allen Autobahnen hat aber bei 10 000 Bewohnern 4 500 Arbeitsplätze (und eine sehr gute Hochschule). Ein schönes Beispiel ist auch Oberschwaben mit extrem schlechter Anbindung durch Eisenbahn und ohne Autobahn. Hier leben die glücklichsten Menschen Deutschlands, die fast alle fleißig arbeiten und sich auch noch begeistert fortpflanzen.
Auf alle Fälle lohnt es sich mal darüber nachzudenken, ob die Wirtschaft immer sinnvoll durch Bau neuer Verkehrsinfrastruktur gefördert wird. Allenfalls der Ausbau bestehender Autobahnen auf denen es zu massiven Staus kommt, erscheint sinnvoll. Investitionen in Köpfe scheinen sich mehr zu lohnen als Investitionen in Beton- und Brückenköpfe.