Die Automobilindustrie ist in Deutschland und speziell in Baden-Württemberg eine Schlüsselindustrie, der durch neue Technologien in Verbindung mit elektrischen Komponenten gerade ein größerer Umbruch bevorsteht. Weder der Bund und das Land Baden-Württemberg mit seinen Forschungseinrichtungen noch der Platzhirsch Daimler haben den Trend rechtzeitig erkannt und investiert. Die Forschung in Bund und Ländern wird mit ein paar Millionen hier und da für isolierten Aktionen unterstützt (was soll man auch anderes erwarten wenn die Forschungsministerin Spezialist im Beten ist!). Daimler kauft neue Technologie bei verschiedenen kleineren Firmen im Ausland ein und will sogar Hybrid Technologie vom Konkurrenten Toyota einkaufen. Wenn es gelingt eine Fremdbatterie und einen Fremdelektromotor in die viel zu schweren eigenen Modelle einzubauen, wird das schon als technologische Meisterleistung gefeiert.
In USA geht man das Problem der Erneuerung der Automobilindustrie in gewohnt dynamischer Manier an (man hat’s ja auch nötiger!). Anstatt sich mit vielen isolierten Kleinprojekten und den trägen Großkonzernen herumzuärgern, wird ein mit 10 Millionen $ Preisgeld dotierter Wettbewerb veranstaltet. Dabei wird sowohl Energieeffizienz (100 miles / gallon = 2.8 l/ 100km) als auch Fahrtüchtigkeit und Bedienbarkeit gefordert. Das schafft man nicht, wenn man wie die deutschen Automobilfirmen seine schweren Stahlkarossen mit einem Elektroantrieb ausrüstet. Dabei wird im Wettbewerb nicht spezifiziert welche Technologie verwendet werden soll. Von den drei Gewinnern verwenden zwei einen Elektroantrieb. Den ersten Platz mit 5 Mill $ Preisgeld belegte das Edison 2 Team mit einem Viersitzer, der einen konventionellen Verbrennungsmotor verwendet. Das Peraves Team aus der Schweiz, hat in seinen Monoracer anstatt mit konventionellem Verbrennungsmotor (deren Modell gibt es nicht nur als Ökomobil sondern auch als Racer mit einer Spitzengeschwindigkeit von 300 km/h für die deutschen Autobahnen) mit einem Elektroantrieb ausgestattet.
Die innovativen Firmen sind alles kleine Start Ups mit Erfahrung aus dem Rennwagen Geschäft. Aus der Innovationsforschung ist seit langem bekannt, dass vermarktbare Innovation weder in den staatlich subventionierten Forschungslabors noch in den Labors der Großfirmen entstehen sondern bei kleinen Firmen mit speziellem und jungem Technologie Knowhow. Das hat man in Deutschland noch nicht gemerkt und wirft das Geld in vielen kleinen Päckchen lieber für EU Projekte, die schon über zwei Jahe Anlaufzeit bis zum Start brauchen, raus. Mit den Methoden wird man gegen die Chinesen und die Amerikaner, die sich Verstärkung und Methoden aus Silicon Valley geholt haben, nicht gewinnen.
PS Die Gewinner verwenden alle Leichtstrukturen aus Rohren. Das hat schon Papa Daimler gemacht, um von den Fahrgestellen der Kutschen (auch vom Benz) wegzukommen.