Gelungene Innovation – Leibinger Trumpf

Die Diskussionen in Deutschland und auch in Baden-Württemberg kreisen zur Zeit nur um Themen, die zu mehr Ausgaben des Staates und seiner Bürger führen: Harz 4, Krankenversicherung, Stuttgart 21, Kinderkrippen usw werden begeistert mit wechselnden Mehrheiten diskutiert. Dabei machen sich nur wenige Bürger Gedanken wo in Zukunft das Geld für all diese Wohltaten herkommen soll. Langfristig können wir unseren Lebensstandard nur sichern, wenn kontinuierlich veraltete Industrien und deren Arbeitsplätze durch neue, wettbewerbsfähige Industrien ersetzt werden.

Berthold Leibinger hat mit seiner Firma Trumpf in Ditzingen gezeigt, wie ein kleiner Mittelständler mit Hilfe von Innovation aus dem Umfeld zu einer Weltfirma wachsen kann, ohne die Kontrolle über seine Firma zu verlieren. Berthold Leibinger gibt auch ehrlich zu, dass die Finanzkrise zu Umsatzeinbrüchen geführt hat, die man so schnell nicht mehr aufholen kann. „Clevere“ Manager zeigen dagegen nur die Kurve mit dem steigenden Umsatz und nicht den Abfall (ganz ähnlich wie die Banken bei den Aktienkursen).

Berthold Leibinger hat sehr früh die Bedeutung der Lasertechnik für sein kleines Unternehmen, das in der Blechbearbeitung tätig war, erkannt. Geholfen hat dabei, dass die Universität Stuttgart bereits in den 70er Jahren führend in der theoretischen und angewandten Laserforschung war. Von hier kamen die Spezialisten, mit denen die Firma Trumpf die weltweit besten Werkzeuge für die Blechverarbeitung entwickeln konnte. Wichtig waren auch die lokalen Kunden aus der Automobilindustrie, die Lasertechnik sehr früh einsetzten und damit Autokarosserien mit höherer Präzision bauen konnten als die Konkurrenz. Ausgehend von der Laser Innovationszelle Trumpf haben dann viele Firmen in Baden Württemberg Messgeräte und Werkzeugmaschinen mit Lasern entwickelt. Damit waren diese Firmen auf dem Weltmarkt trotz höherer Löhne in Deutschland sehr erfolgreich.

Die Erfolgsstory der Lasertechnik in der Region Stuttgart zeigt auch, dass man für erfolgreiche Technologieentwicklung einen sehr langen Atem haben muss. Vom Beginn der Grundlagenentwicklung bis zur erfolgreichen Vermarktung und zur Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen vergehen oft Jahrzehnte. Die Entwicklung muss aus den laufenden Gewinnen und Krediten finanziert werden. Unerlässlich ist auch eine verlässliche Wissenschaftspolitik und kluge Köpfe an den Universitäten, die ihre Ideen über längere Zeit mit gesicherter Finanzierung verfolgen können.

Leider werden die Unversitäten auch in Baden-Württemberg durch die Abhängigkeit von Drittmitteln immer mehr fremdbestimmt. Frau Schavan in Berlin un die EU Technokraten beeinflussen immer mehr die Forschungsgebiete der Wissenschaftler. Wer das Geld hat schafft an, egal ob richtig oder falsch.

Leider kann man heute den Wissensvorsprung in einer Schlüsseltechnologie nicht sehr lange halten. Speziell China gibt sehr schnell Milliarden für Forschung in Schlüsseltechnologien aus. Dagegen glaubt die Baden-Württembergische Landesregierung mit 2 Millionen € für ein Technologie- und Innovationszentrum Umwelttechnik Baden-Württemberg eine Spitzenposition im kommenden Leitmarkt Umwelttechnik erreichen zu können. Dabei wird das meiste Geld wohl wieder für ein paar Funktionärsposten für politische Freunde ausgegeben. Dazu passt die zufällig auf meinem PC auftauchende Werbung für „Gut’s Nächtle.de“

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IT New Products Research, Development & Key Account Consulting, Lead Consultant Ex University of Stuttgart, Memory and Logic Design Research, Quantum Memory. Ex IBM New Software Development & Management. Graphic System Product Development, 801 System Design System (Research), New Products Design Manager, Smartcard Security, Edge Computing, AI Signature Validation, IBM Portal Server. Customer Projects: Banking, Health, Automotive
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