Wie lügt man mit Statistik – Frauenquote?

In der Politik werden gerne Meßzahlen verwendet, um Sachverhalte zu vereinfachen aber meist um Sachverhalte so darzustellen, dass sie die eigene wenig fundierte Meinung „bewiesen“ wird. Dabei wird Statistik häufig im Unverstand oder unzulässig mit Verstand benutzt. Wie lügt man mit Statistik gibt eine gute Einführung in die Grundlagen und Tricks beim Erstellen und Zitieren von Statistiken.

Eine beliebte Methode für falsche Beweisführung ist die Gleichsetzung einer Korrelation mit einem kausalen Zusammenhang. Ein typisches Beispiel ist die zur Zeit oft gehörte Behauptung, dass Frauen bessere Manager seien als Männer. Das wird davon abgeleitet, dass bei einer Untersuchung großer Aktiengesellschaften, die Unternehmen mit Frauen im Top Management bessere (finanzielle) Ergebnisse haben als Unternehmen, in denen nur Männer  im Top Management sind. Hier findet man zwei typische Fehler.

  1. Man hat die Menge der Unternehmen geschickt herausgesucht. Schaut man sich dagegen die herausragenden neuen Unternehmen wie Microsoft, Apple, Facebook usw an, so wird man dort keine Frau als Unternehmensgründer finden.
  2. Eine Korrelation zwischen Zahl der Frauen und Unternehmenserfolg sagt nicht aus, ob die Frauen besser managen. Es könnte auch sein, dass sich erfolgreiche Unternehmen Frauen im Top Management leisten. Häufig findet man sie in administrativen Funktionen, weil eventuell Frauen dort besondere Stärken haben (aber das ist auch eine  Vermutung) und das im Unternehmen gezeigt haben.

In Wahrheit wird es wohl so sein wie im richtigen Leben – es kommt immer auf den Einzelfall an.

Eine andere Methode der statistischen Lügen wird gern beim Klimaschutz angewendet. Man argumentiert damit, dass die Mehrheit der Wissenschaftler ein gewisses Modell der Klimaabhängigkeit akzeptiert, bei der vor allem CO2 für die Erwärmung der Erde sorgt. Das kann nun richtig, teilweise richtig oder falsch sein.   Man kann mit Mehrheiten aber nie nachweisen, dass eine Sache richtig ist oder falsch ist. Die Mehrheit der Wissenschaftler und Theologen hat auch einmal geglaubt, dass die Erde eine Scheibe ist (das glauben heute immer noch einige!)

Nun kann man beim heutigen Stand der mathematischen Bildung nicht erwarten, dass ein Großteil der Bevölkerung solche statistische Lügen erkennt. Man sollte aber von der Presse erwarten können, dass sie extreme statistische Lügen nicht ohne Kommentar verbreitet.

Siehe auch: Wir können alles – außer Statistik

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