Der ideale Ministerpräsident für Baden-Württemberg – Wunsch und Realität

Ein idealer Ministerpräsident sollte zunächst einmal eine integre Persönlichkeit sein, die in ihrem bisherigen Leben seine Aufgaben ehrlich und immer aufrichtig, 100% korrekt ohne Vorteilsnahme für sich und andere mit Erfolg durchgeführt hat. Dabei wird es wohl nicht ohne Meinungsverschiedenheiten abgegangen sein. Der ideale Kandidat ist dabei sachlich aber immer menschlich korrekt mit seinen Widersachern umgegangen. Der ideale Kandidat hat gezeigt, dass er auch menschliche Beziehungen erfolgreich mittragen und gestalten kann. Der ideale Kandidat muss nicht ein Hansdampf in allen Gassen sein. Er sollte aber einen gewissen Mut zu Veränderungen und Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zu zielgerichteten gemeinsamen Handeln zu bewegen, besitzen. Ein bischen Humor und respektvoller Umgang mit den Mitmenschen (auch den Untergebenen) kann nicht schaden. Der Kandidat sollte etwa 55 Jahre alt sein, im Leben schon viel erreicht haben, finanziell unabhängig sein, und das Amt des Ministerpräsidenten als die Krönung seiner Laufbahn ansehen. Er muss nicht allen beweisen, dass er ein toller Hecht ist.

Der ideale Kandidat sollte auch solide fachliche Kenntnisse mitbringen. Zunächst sollte er Erfahrung in der Führung einer größeren Organisation haben und sich mit Methoden des Managements und der Personalführung auskennen. Wichtig ist, dass er gemeinsame Ziele erarbeiten und durchsetzen kann und auch gewillt ist die manchmal recht mühselige Arbeit der Umsetzung zu leisten. Ideal wäre es wenn er gezeigt hätte, dass er eine Organisation auch durch Krisen führen kann und eine langfristige Zukunftsperspektive entwickeln kann. Wünschenswert wäre, dass er Erfahrung in der für Baden-Württemberg typischen Industrie, Verwaltung und in einem der für das Land wichtigen Fachgebiete hätte, für die das Land auch wirklich zuständig ist. In Baden-Württemberg sind das wohl Ausbildung (Schulen und Hochschulen) und Finanzpolitik. Der ideale Kandidat sollte einen guten „Ruf“ in der Politik haben und die volle Zustimmung der Abgeordneten seiner Koalition haben sowie ein gewichtiges Wort bei Entscheidungen in Berlin und der EU mitreden können, wenn er das für notwendig hält.

Ein guter Headhunter würde dann eine Liste von Kandidaten aufstellen, die diese Anforderungen weitgehend erfüllen und Schwerpunkte und Stärken in unterschiedlichen Gebieten haben, sodass der Auftraggeber, in diesem Fall der Wähler, eine sinnvolle Auswahl treffen kann. Auf meiner Favoritenliste würden stehen:

  1. Franz Fehrenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH
  2. Gerhard Stratthaus, ehemaliger Finanzminister von Baden-Württemberg, Leiter der Finanzmarktstabilisierungsanstalt, CDU
  3. Ivo Gönner, Oberbürgermeister von Ulm seit 1992, SPD

Alle drei Kandidaten sind persönlich integer und bringen viel Erfahrung aus ihren bisherigen Tätigkeiten mit. Franz Fehrenbach wäre der ideale Kandidat wenn die Bürger in Baden-Württemberg wirklich in die Zukunft schauen und mit Mut ihr Land im globalen Wettbewerb weiter bringen wollen.

Herr Fehrenbach kommt aus der Bosch Schule, die industrielle Entwicklung und soziale Verantwortung immer als gleichwertig angesehen hat. Sein Nachteil, er wird sich wohl nicht mit den Politikern im Ländle rumschlagen wollen.

Herr Stratthaus, ein gelernter Lehrer,  hat sich um die Finanzen des Landes verdient gemacht und hätte wohl die Nullverschuldung geschafft, wenn im Herr Oettinger nicht in den Rücken gefallen wäre. Mit Sparen macht man sich eben bei den Politikern nicht beliebt – aber sehr wohl bei den Wählern.  Bei Herrn Stratthaus wäre das Geld der Bürger sicher in guten Händen und er würde als Ministerpräsient ohne Hektik aber mit klarer Zielsetzung sein Amt ausüben. Herr Stratthaus könnte auch eine Koalition der CDU mit der SPD oder mit den Grünen führen.

Ivo Gönner, hat als Oberbürgermeister in Ulm gezeigt, dass er das Vertrauen der Bürger gewinnen und auch erhalten kann. Er hat seine Stadt hervorragend entwickelt. Er hat auch pragmatisch erkannt, dass Ulm die einzige Stadt ist, die vom Projekt S21 profitieren würde (den Dreck haben ja die Stuttgarter). Herr Gönner könnte sicher die Beziehungen des Landes zu den Städten und Gemeinden  verbessern und hat als Oberbürgermeister wohl mehr Kontakt mit den Sorgen und Nöten der Bürger gehabt als ein Ministerpräsident. Herr Gönner würde sich als Ministerpräsident einer von der SPD geführten Koalition anbieten.

Die zur Zeit nominierten Spitzenkandidaten Stefan Mappus, Nils Schmid und Winfried Kretschmann tauchen auf meiner Headhunter Liste nicht auf. Hauptsächlich fehlt allen Kandidaten die Erfahrung in der Führung einer großen Organisation. Der Schwabe würde sagen „N0 nia was Rechts g’schafft“ . Alle Kandidaten kennen die Welt außerhalb ihrer Partei eigentlich nicht. Herr Mappus hat zwar schon ein bischen Erfahrung als Ministerpräsident machen dürfen. Dabei hat er aber gezeigt, dass er weder charakterlich noch vom Management Stil geeignet ist, der Aufgabe eines Ministerpräsidenten gerecht zu werden. Seine gerne betonte Wirtschaftskompetenz führt nur zu teuren Fehltritten.  Als Vorsitzender der CDU Fraktion war er an allen wirtschaftlichen Pleiten der CDU beteiligt (Cross Border Leasing, PPP, LBBW Milliarden Desaster, EnBW) und hat mit roten Backen jeden wirtschaftlichen Blödsinn mitgemacht, den ihm seine großen Vorbilder die Unternehmensberatungen Morgan Stanley (Dirk Notheis)  und Merrill Lynch (Lothar Späth) eingeredet haben. Dort möchte er sicher nach seiner Zeit in der Politik auch unterkommen.

Herr Kretschmann und Herr Schmid haben bisher keine Gelegenheit gehabt zu zeigen, dass sie eine große Organisation nicht managen können. Respekt verdient aber sicher Herr Kretschmann als ein Politiker, der eine Sache die er für richtig hielt, auch gegen den Widerstand in der eigenen Partei, verfolgt und durchgesetzt hat. Menschlich und vom Führungsstil sind sie sicher besser geeignet als Herr Mappus. Beide müssten erst in die Position des Ministerpräsidenten hineinwachsen. Das scheint aber durchaus möglich zu sein (Beispiel Ex-Ministerpräsidetn Böhmer in Sachsen-Anhalt). In Baden-Württemberg wird es aber ein Nicht-CDU Mann gegen die von der CDU lange Jahre dominierte Verwaltung  schwer haben.

Bedauerlich ist aber, dass alle für die Landtagswahl 2011 nominierten Kandidaten sehr weit vom idealen Profil eines Ministerpräsidenten entfernt sind. Das zeigt, dass der Politikbetrieb in seiner jetzigen Ausprägung, nicht in der Lage ist, qualifizierte Kandidaten für Spitzenämter auszubilden oder außerhalb des Politikbetriebs zu finden.

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