Politik wird leider nicht immer mit Verstand und den besten ethischen Absichten gemacht. Nicht zu allen Fragen wird eine Ethik- und Fachkommission eingesetzt. Inzwischen ist hinreichend bekannt, dass der Stuttgarter Tiefbahnhof mit Lügen gestartet, mit Lügen durch die parlamentarischen Gremien geschoben wurde und für den Bahnverkehr sinnlos und hoffnungsvoll überteuert ist. Städtebaulich ist das Projekt für Stuttgart mit erheblichen Risiken und wenig positiven Effekten verbunden. Wer in Stuttgart auf sich hält wohnt in Hanglage, in Sillenbuch oder auf dem Killesberg. Im heißen, dreckigen Stuttgarter Kessel will wohl niemand wohnen und auch Daimler und Bosch nicht bauen (die LBBW möchte eher abreißen). Die Spruchblasen der Stiftung Rosenstein geben einen kleinen Vorgeschmack, wie sich unser Oberschuster die Zukunft der Stadt vorstellt mit 20 000 neuen Arbeitsplätzen und 11 000 neuen Wohnungen – mit ganz viel Bürgerbeteiligung. Realisten sollten mal einen Blick auf das neue Stadtlabor und den Showroom Rosenstein in der Kriegsbergstraße 30 (Nordseite am Bahnhof beim Parkhaus) werfen. Dort sollen Schulklassen Ideen für das neue Stuttgart entwickeln. Die dort aufgestellten Gerüste aus Bambusstangen, an die Zettel angehängt werden, sollen der Jugend Stuttgarts wohl Begeisterungsschreie entlocken.
Das S21 Projekt wird eigentlich nur noch aus einem Grund verfolgt. Die CDU in Bund und Land will mit allen Mitteln zeigen, dass die Grünen ihre Wahlversprechen genauso brechen wie die CDU. Da man sich ja überparteilich auf den Atomausstieg geeinigt hat, kann man dann ja wieder CDU wählen. Es ist schließlich egal, welche Partei schließlich die Wahlversprechen nicht einhält. Für den Machterhalt kann man ja gar nicht genug Milliarden ausgeben.
Leider macht es die neue grüne Landesverwaltung den CDU Tricksern leicht. Man tappt begeistert in jedes aufgestellte Fettnäpfchen. Grün sein bedeutet offensichtlich auch ein wenig grün hinter den Ohren zu sein. Auf der Strecke bleiben natürlich die S21 Gutbürger. Sie werden sich frustriert in ihre gut ausgestatteten Altenheime zurückziehen und dort über die schöne Zeit der Stuttgarter Kleinrevolution schwadronieren. Ändern wird sich aber nichts – aber das kennt man ja schon länger.
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