Viele Bundesbürger sind mit den Zielsetzungen und der Art und Weise wie in Deutschland in den letzten Jahren Politik betrieben wurde nicht mehr zufrieden. Der alte „Kohl“ Stil, bei dem einfach verwaltet und als hauptsächliches Ziel der Machterhalt der eigenen Partei und die Übernahme möglichst vieler Pöstchen gesehen wird, hat Deutschland und die EU in eine tiefe Krise geführt. Sinnbild dieser Politik ist Angela Merkel, die Ziehtochter von Helmut Kohl, die von ihm gelernt hat, wie man das Personal in der eigenen Partei kujoniert und sicher stellt dass die Kanzlerin alternativlos ist. Eine Reihe falscher Entscheidungen und das Fehlen eines erkennbaren Kurses lassen die Popularität von Frau Merkel in der Bevölkerung sinken. Die CDU Granden und den Abgeordeten sehen nun mit Schrecken, dass ihnen eventuell bei der nächsten Wahl ein ähnliches Schicksal droht wie den CDUlern in Baden-Württemberg. Ohne ihre S-Klassen Limousinen mit Chauffeur und einer Entourage von Claqueren wird das Leben eines gehobenen Politikers ziemlich öde. Auch die Abgeordneten verlieren in der Opposition an Wichtigkeit, weil sie ja von der Regierung nicht gebraucht werden. Für offene Opposition fehlt den meisten CDU Abgeordneten die Traute und ein natürlicher Nachfolger bietet sich nicht an. Dafür hat die Parteimaschinerie, die nur das Mittelmaß zuläßt, und die Kanzlerin mit ihrer Personalpolitik gesorgt.
Da niemand in der CDU seine Politikerkarriere als Königinmörder beenden will, ist man auf die Opposition angewiesen. Will die CDU auch nach der nächsten Wahl zumindest einen Teil der Macht behalten, gibt es eigentlich nur eine Option: die gar nicht mehr so große Koalition Schwarz-Rot. Interessanterweise ist dies auch die interessanteste Option für die SPD. Wie Berlin zeigt, wird man mit Grün-Rot keine Wahl gewinnen und eine stabile Regierung bilden können. Die Grünen sind zudem noch in der Spitze mit zu vielen Krampfhennen und Softmeiern besetzt. Die SPD und ihr gewichtschweres Führungsduo Gabriel-Nahles hat keinen aussichtsreichen Kanzlerkandidaten. Die einzige Option um an die Macht und an die schönen Posten mit Dienstwagen zu kommen ist die große Koalition. Um das Gesicht zu wahren muss die SPD natürlich auf einem neuen Kanzler bestehen und kommt damit den heimlichen Wünschen vieler CDU Abgeordneter entgegen. Ein Königsmord aus der Opposition heraus ist ehrenhaft und schadet der eigenen Karriere nicht.
Interessanterweise scheint auch Frau Merkel diesen Stimmungsumschwung zu bemerken. Ihre Körpersprache und ihre Mimik signalisieren immer öfter, dass sie eigentlich keine Lust mehr hat sich mit dem Pack im Bundestag herumzuschlagen. Auch im Kreis der EU Führer hat sie keine Freunde mehr. Sarkozy ist der Letzte der den Schein der deutsch-französischen Freundschaft aufrechterhält, um die Kanzlerin immer wieder politisch über den Tisch zu ziehen. Die Suche nach neuen Freunden im fernen Osten kommt ein bischen zu spät und zur Unzeit. Wie sagt der Schwabe doch so schön „Jetzt sitzen wir da in der Mongolei und zu Hause sollte man die Bäume schneiden!“
Es ist zu erwarten, dass bei nächsten größeren Abstimmung im Bundestag z.B. beim ESM, eine slowakische Revolution erfolgt und die Kanzlerin keine Mehrheit erreicht. Die deutschen Abgeordneten werden aber keine Neuwahlen fordern sondern eine Schwarz-Rot Kungelei Regierung bilden. Dabei werden sogar Posten für Scherzengel Gabriel und seine Pateigenossin abfallen, die das mit eigener Kraft nie schaffen würden.
Die Frage ist eigentlich nur, wann die Schwarz-Rote Wir-sind-das-Volk Regierung übernimmt. Wetten werden entgegengenommen.
PS Die slowakische Opposition hat ganz offensichtlich das ESFS Gesetz als Hebel benutzt, um eine Neuausrichtung der Politik zu erzwingen. Auf das Geld aus der EU wollten sie eigentlich nicht verzichten.