In New York wurde gerade der Zuccotti Park von Wallstreet Occupy Besetzern geräumt. Interessanterweise sind die Organisatoren der Occupy Bewegung gar nicht unzufrieden. Man hatte zunehmend Probleme mit Teilnehmern, die bei dem Event nur mitmachten, weil da immer was los war. Ähnlich wie bei der Bank Besetzung in Frankfurt konnten viele Teilnehmer Reportern nicht einmal in Grundzügen erklären wogegen sie eigentlich protestieren. Im Winter wäre es zunehmend schwierig geworden, genügend echte Aktivisten für das Kampieren im Park zu aktivieren. Da kommt die Räumungsaktion der Polizei zur rechten Zeit.
Die harte Gangart der Polizei hat ähnlich wie bei Stuttgart 21 sehr viel Medienaufmerksamkeit gebracht. Der Park hat seine Schuldigkeit getan – er kann jetzt gehen. Ähnlich ist es bei den Parkbesetzern in Stuttgart wo man eigentlich froh wäre, wenn die Polizei zu einer Räumungsaktion anrücken würde. Die neue Grün/Rote Landesregierung verhält sich aber wesentlich schlauer als die Haudrauf Truppe von Stefan Mappus und unternimmt vor der Volksabstimmung nichts.
Die Occupy Wallstreet Organisatoren haben erkannt, dass sie mit den bisher üblichen Methoden von Greenpeace, Attac usw bei der Mehrheit der Bevölkerung keine Unterstützung für ihre Arbeit bekommen können. Es bleibt nur das harte Brot der Überzeugungsarbeit in vielen Gremien außerhalb der etablierten Strukturen der politischen Parteien. Eigentlich eine ganz vernünftige Strategie. Ob das Vertrauen in die Vernunft der Menschen erfolgreicher ist als die emotionale Mobilisierung wird sich zeigen.