Edward Conard, ein ehemaliger Partner von US Präsidentschaftskandidat Mitt Romney, verteidigt in seinem Buch „Why Everything You’ve Been Told About the Economy Is Wrong,“ einige Grundlagen des amerikanischen Kapitalismus. Immense Schulden bei China anzuhäufen ist z.B. sehr gut, da die USA mit dem geborgten Geld mehr Gewinn erzielen kann als China. Mit dem Kauf von amerikanischen Staatsanleihen zeigen die Chinesen, dass sie mit ihrem Geld nicht Vernünftiges anfangen können.
Erfolgreiche Unternehmer müssen mit horrenden Gewinnen belohnt werden, weil sie sich nur dann genügend anstrengen. Mitt Romney berichtet in seinen Reden z.B. von einem Besitzer einer Pizza Kette, der auf einem schönem Landsitz mit eigenem Golfplatz und allen verfügbaren sonstigen Status-Indikatoren lebt. Das Ziel der Republikaner sei es nun, dass alle Amerikaner so leben können.
Als Beweis seiner These führt er u.a. an, dass nur in USA neue innovative Firmen wie Intel, Microsoft, Apple, Facebook usw entstehen könnten. Dabei verwechselt Edward Conard wohl Ursache und Wirkung. Amerikanische Firmen sind nur auf Gebieten führend, in denen sie entweder die technologische Führerschaft dank Innovatoren wie Andy Grove, Gordon Moore, Bill Gates, Steve Jobs u.a. haben oder historische Monopole wie in der Erdölindustrie oder in der Finanzwirtschaft ausnutzen. Die hemmungslose Gier der US Investoren schafft in anderen Industriesegmenten allenfalls Spekulationsprofite für wenige aber keinen Wohlstand für alle.
Da der nächste US Präsident wohl Mitt Romney heißen wird, lohnt sich die Lektüre des Buches allemal. Man kann erahnen was die Strategen der Wallstreet demnächst weltweit umsetzen wollen.
PS In einigen Punkten hat Edward Conard aber sicher Recht: z.B. kann man von Uni Absolventen, die am Nachmittag um 14:30 bei Starbucks sitzen und die Ungerechtigkeit der Welt beklagen, wohl keine wesentlichen Wachstumsimpulse für die Wirtschaft erwarten.