Die politischen Sitten in Berlin sind durch jahrzehntlange Subventionen, sinnlose Ausgaben, Vettern- und Parteiwirtschaft sowie Streitereien um Posten und Pöstchen verlottert. Bisher dominierten CDU und SPD die Nachrichten wenn es um Pleiten Pech und Pannen in Berlin ging. Nun sieht es aber so aus, dass der Berlin Virus auch in den neuen Parteien verbreitet ist.
In der Piratenpartei ist ein heftiger Streit um die Beschäftigung der Mutter von der Freundin von Fraktionschef Christopher Lauer entbrannt. Formal hat Herr Lauer wohl alles richtig gemacht. Auch im bayrischen Landtag wäre das kein Problem, da die Angestellte nicht zur Familie von Herrn Lauer gehört. Nicht eheliche Beziehungen bleiben auch bei den Regelungen im bayrischen Landtag außen vor. Dafür hat Herr Seehofer schon gesorgt. Die Lage in Berlin soll nun in einer geschlossenen Fraktionssitzung der Piraten mit einem „Kesselflicker Streit“ geklärt werden. Dabei sind die Piraten noch immer die Fraktion, die ihre Fraktionssitzungen offen protokolliert. Eine vertrauliche Sitzung ab und an kann da wohl nicht schaden, wenn hinterher die Ergebnisse veröffentlicht werden.
Auch die Alternative für Deutschland (AfD) hat in Berlin ein Problem. Offensichtlich ist ein heftiger interner Streit über den Leiter der AfD Geschäftsstelle in Berlin und seine Frau, Sprecherin des AfD Lndesverbandes entbrannt. Das ist sicher nicht im Sinne der Parteiführung, die prompt intervenierte. Der Leiter der AfD Geschäftsstelle Berlin wurde entlassen. Die AfD sucht nun einen neuen Leiter der Geschäftsstelle in Berlin und auch neue Büroräume um sich von privaten Geschäften ihres ehemaligen Geschäftsführers zu distanzieren. Auch hier gilt wohl wie bei den Altparteien die alte Steigerung: „Feind, Erzfeind, Parteifreund“!
Die AfD hat mit ihrem Aufmerksamkeitserfolg viele „schwierige“ Charaktere angezogen, die im Fahrwasser der neuen Partei ihre Chance sehen. Auch in Bayern gibt es bei der AfD Zank und Streit. Die Parteiführung hat da alle Mühe die Kontrolle zu behalten. Auf den Landeslisten der AfD findet man auch viele Unzufriedene von CDU und vor allem von der FDP, die bei ihren alten Parteien keine sicheren Listenplätze für die Bundestagswahl erhalten haben. Ob mit den Überläufern von CDU und FDP eine überzeugende neue Politik gemacht werden kann ist nicht ganz einsichtig.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.