Noch in der Wahlnacht wurde Angela Merkel als strahlende Siegerin gefeiert. Da sich die gesamte CDU hinter ihr versteckt hat war es einzig und alleine ihr Sieg (und der von Horst Seehofer). Da es aber zur absoluten Mehrheit nicht gereicht hat wird langsam klar, dass der glänzende Sieg ein Pyrrhus Sieg war.
Das System Merkel beruht wie das System Kohl darauf, dass die CDU mit harter Hand über die zu vergebenden Posten gesteuert wird. Nur wer kuscht hat Chancen einen der begehrten Posten zu besetzen, mit dem man Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bekommen und sich für die Zeit nach Merkel positionieren kann. Eigenes Profil war für CDU Politiker bis zur Bundestagswahl 2013 nicht wichtig, weil das Volk „Mutti“ wählen wollte damit alles so bleibt wie es ist. Bei der Bundestagswahl 2017 wird Angela Merkel nicht mehr zur Wahl antreten. Das geschieht sicher nicht freiwillig. Die Parteigenossen haben schon jetzt genug von der Politik von „Mutti“. Die Autorität von Angela Merkel wurde durch die NSA geschmälert. Jetzt wird klar, dass sie international allenfalls am Katzentisch sitzt. In der Europapolitik kann sie sicher in der Legislaturperiode nicht glänzen. Man hat einfach zu viele Kompetenzen abgegeben und muss jetzt die eingehenden Rechnungen bezahlen. Damit kann man sich selbst beim Rentnerwahlvolk keine Lorbeeren verdienen.
Angela Merkel kann jetzt auch in der Partei kaum noch Posten vergeben. SPD Siggi und Andrea können es kaum erwarten, auf Ministersesseln und den Sitzen der dicken Dienstlimousinen Platz zu nehmen und müssen auch dem einen oder anderen Genossen noch ein Plätzchen sichern. Da Horst Seehofer keine CSU Posten freimacht, schrumpft die Zahl der CDUler, die einen lukrativen Posten erhalten können. Auch in den Ländern kann Angela Merkel keine größere Zahl von Posten vergeben. Seehofer regiert in Bayern alleine, in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen regiert Rot/Grün und auch in Hessen kann die CDU nicht mehr herrschen. Da Angela Merkel ähnlich wie Kohl keinen „natürlichen“ Nachfolger hochkommen läßt, muss der CDU Kandidat für 2017 in Grabenkämpfen nominiert werden. Ideal wäre wenn dieser Kandidat Frau Merkel schon 2015 ablösen könnte. Nur dann könnte er sich vor der Wahl noch profilieren. Zwar gibt es in der CDU einige Kandidaten, die sich gerne als Nachfolger profilieren möchten (Julia Klöckner hat ja schon eine Abmagerungskur gemacht) aber es traut sich bis jetzt niemand aus der Deckung. Parteiintern wird aber schon heftig z.B. in den Koalitionsverhandlungen intrigiert. Die Alleinherrschaft von Angela Merkel in der CDU ist bereits jetzt vorbei. Die deutschen Bürger sehen wohl interessanten aber keinen guten Zeiten entgegen.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.