In der Öffentlichkeit wird vermutet, dass Ärzte unverhältnismäßig viel verdienen und dass viele Behandlungen nur dem Einkommen des Arztes helfen. Daten haben aber allenfalls die Krankenkassen, die solche Daten geheim halten müssen und ähnlich wie die Ärzte auch von den hohen Ausgaben im Gesundheitswesen profitieren.
In den USA veröffentlicht Medicare nun detaillierte Daten über Behandlung und die Abrechnungen der Ärzte. Patienten können nun prüfen welche Behandlungen ein Arzt häufig durchführt und welche Kosten u.a. für Untersuchungen dabei anfallen. Die Spitzengruppe der Ärzte rechnet schon mal 4 Millionen $ im Jahr ab. Besonders hohe Einkommen erzielen offensichtlich Augenärzte (Makula Behandlung mit teuren Medikamenten) und Onkologen. Auf etwa 2% der Ärzte entfällt ein Viertel der Medicare Ausgaben von 600 Milliarden $. Es gibt also auch eine Schere zwischen armen und reichen Ärzten. Ein durchschnittlicher Termin beim Allgemeinarzt oder seinen Helfern dauert zwischen 15 und 25 Minuten. Dafür werden im Schnitt 57 $ abgerechnet, was eigentlich kein überzogener Wert ist.
Man kann annehmen, dass im deutschen öffentlichen Gesundheitswesen ähnliche Verhältnisse wie bei Medicare herrschen. Da die Daten aber nicht öffentlich sind, kann in Deutschland auch keine informierte Diskussion über Sinn und Organisation des Gesundheitswesens stattfinden.
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