Baden-Württemberg Wahl – zurück auf die Alb

Alb-Bubis

Hinterder Alb wohnet au Leut: Alb-Ehne und Trotz-Wolfi

Hinter der Alb wohnen auch Leute – aber warum wollen die Baden-Württemberger unbedingt Hinterälbler wählen. Das Amt des Ministerpräsidenten des Landes scheint offensichtlich nicht sehr anspruchsvoll und beliebt zu sein. Sowohl Winfried Kretschmann (Alb-Ehne), Grüne und Guido Wolf (Trotz-Wolfi) sind beides schwache Kandidaten, die nie eine ähnliche Rolle in Deutschland spielen könnten wie etwa der bayrische Ministerpräsident Seehofer. Beide sind sehr konservativ und haben in ihrem Leben noch nie etwas auf eigene Faust unternommen und auch erfolgreich durchgeführt.

Winfried Kretschmann ist auch für viele Grüne überraschend aus der letzten Wahl als Sieger hervorgegangen. Selbst die Atomkatastrophe und die Stuttgart 21 Affäre der CDU hätten nicht für einen Sieg der Grünen ausgereicht. Kretschmann hat einige entscheidende Punkte als Katholik und eigentlich konservativer Schwabe im Kernland der CDU beim Volk hinter der Alb geholt. Eigentlich ist Kretschmann ein „Beuteschwabe“, da seine Eltern als Flüchtlinge aus dem heute polnischen Ermland kamen. Als Flüchtlingskind hatte man es damals auf der Alb nicht leicht – auch damals war die Willkommenskultur für Flüchtlinge nicht stark entwickelt. Das erklärt zum Teil seinen lebenslangen Kampf gegen die Autoritäten denen er nun selbst angehört.

Bei der Landtagswahl 2011 sehnte sich Baden-Württemberg nach Steffan Mappus wieder nach einem „rechtschaffenen“ Ministerpräsidenten ähnlich wie Erwin Teufel, der das Land verwaltet und keine eigenen Ideen entwickelt. Bei gutem politischem Wetter reicht das auch aus, da die Regierung eigentlich nur wesentliche Entscheidungen in der Bildungspolitik und im regionalen Strassenbau hat. Allenfalls kann man einige Millionen auf Spielwiesen verteilen – da haben die Grünen in Wald und Flur ja genügend Möglichkeiten. Da es keinen anderen Kandidaten bei den Grünen gibt, der außerhalb der grünen Stammwählerschaft einige Stimme gewinnen könnte, muss Kretschmann, der eigentlich pensionsreif ist, wieder antreten, um den Ministerpräsidenten Bonus zu kassieren. Spätestens nach 2 Jahren muss dann ein anderer Grüner übernehmen und aufgebaut werden. Eine Kandidatin, die wenigstens eine Mehrheit in ihrer Partei erzielen könnte, ist aber weit und breit nicht in Sicht.

Bei der CDU in Baden-Württemberg zeigt sich die Personalmisere der politischen Parteien deutlich. Kanzlerin Merkel setzt die Personalpolitik von Helmut Kohl mit Hilfe dessen Sekretärin nahtlos fort. Es darf in den Ländern kein potentieller Nachfolger für die Kanzlerschaft aufgebaut werden. Die Führungsfiguren der B-W CDU, Wolfgang Schäuble und Volker Kauder sind als Diener der Chefin in Berlin in der Landespolitik eigentlich nicht mehr aktiv. Allerdings waren die persönlichen Beziehungen zur Familie Schäuble und zu Volker Kauder entscheidend für den Aufstieg von Guido Wolf zum Fraktionsvorsitzenden und Kandidaten für das Ministerpräsidentenamt. Mit einem Kandidaten „von der Alb ra“ hofft man auch den Grünen entscheidende Prozentpunkte bei den konservativen Wählern auf der Alb abzunehmen. Politisch ist Guido Wolf eine graue Maus, die sich scheut eine eigene Meinung zu äußern, die auch nur einen Millimeter vom vermeintlichen Trend abweicht.

Im Wahlkampf setzt Kretschmann auf die Älteren mit denen er sich bei Wanderungen trifft (so weit die Füße noch tragen) und Stammtischthemen mit theologischem Hintergrund diskutiert. Guido Wolf will sich einen modernen Anstrich geben und tourt mit einem Bus und einigen einfach gestrickten CDU Jünglingen durchs Land. Offensichtlich versucht er den berüchtigten „Westerwelle Wahlkampf“ zu kopieren. Sein Hauptproblem ist, dass ihn zu wenig Wähler kennen und außer seinen CDUlern ihn auch niemand kennenlernen will. Fazit: Baden-Württemberger läßt alle Hoffnung fahren. Sicher wird die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl 2015 ein neues Rekordtief erreichen. Genau das wollen die politischen Parteien aber erreichen. Wechselwähler sind nicht erwünscht.

Eventuell können die Grünen nach der Wahl einen Erfolg vermelden – es ist ihnen gelungen, den Wolf wieder in Baden-Württemberg anzusiedeln.

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